Bevor die YSZ-Delegation am Sonntag an der Zürich Open auf einen sehr erfolgreichen Einsatz, der mit dem fantastischen Turniersieg Gian Stifters gekrönt wurde, zurückblicken konnte, gab es auch am Samstag in der Sporthalle Utogrund sehenswertes Tischtennis, als fünf Spieler im schwarz-gelben Dress auf Punktejagd gingen: Julian Busslinger, Nicolae Badescu, Guy Schochet, Dominik Mätzener und Doruk Öztürk.

 

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YSZ-Legende Julian war die einzige Vertretung in der obersten Serie. Der Verteidiger, der am späten Abend noch in der Nationalliga C im Einsatz stehen sollte, absolvierte ein starkes Turnier, wurde aber letztendlich (nur) Siebter, da ihm manchmal in den wichtigen Momenten das gewisse Etwas fehlte. Dies war besonders gegen Christian Hotz (Wil SG) der Fall, als der langjährige YSZ-Chefcoach beim Stande von 1:1 und 9-9 zweimal bei eigenem Service den sicher gewonnenen Ballwechsel vergab und damit die Chance auf seinen zweiten Coup gegen den ehemaligen Schweizermeister in dieser Saison vergab. Ein Höhepunkt: sein letztes Match gegen Severin Gilliéron (Ostermundigen), kurz bevor er die Halle Richtung Seefeld verlassen musste, war die beste Partie des Turniers, in der Julian, trotz 1:3-Satzrückstand und zwei gegnerischen Matchbällen, mit absurden Ballwechseln (40mal hin und her; mehrfach!) das Blatt zu wenden vermochte. Der Sieg in dieser Kategorie ging an Dorian Girod (ZZ-Lancy), der sich in einem sehr emotionalen Kampf über sieben Sätzen gegen Hotz durchzusetzen wusste. 

 

In der Serie 3 startete Guy mit zwei Niederlagen gegen die beiden späteren Finalisten, ehe der Linkshänder sich in Form spielte und die folgenden drei Spiele für sich entschied, wobei das Letzte gegen Odel Alvarez ein waschechter Thriller war. In den Platzierungsspielen bezwang Guy dann Candela Perez (Silver Star) mit 4:2, ehe er mit einem beeindruckenden 4:0 den fünften Schlussrang sicherte. 

 

Während Doruk, der für den Grossteil des Wochenendes den TTVZ bei der Organisation tatkräftig unterstützte, das Turnier nach zwei Spielen leider verletzungsbedingt abbrechen musste, sollte Dominik in der Serie 4 auch nicht viel erfolgreicher agieren. Der Neo-Chefcoach, der eine super Saison spielt, war am Samstag mit den höher klassierten Gegnern überfordert und konnte lediglich am Schluss gegen Sämi von Büren (Zofingen) einen Sieg feiern. Der Kapitän von YSZ 6 biss sich hart auf die Zähne und bezwang seinen Widersacher in sieben unfassbaren Sätzen.

 

Ganz anders lief es hingegen Nicolae in der anderen Gruppe. Der YSZ-Neuling erwies sich am Samstag als Marathon-Mann (36 Sätze bei einem theoretischen Maximum von 39) und qualifizierte sich, trotz bitterer Auftaktniederlage, auf Platz eins fürs Halbfinal, wobei er in den Spielen drei und vier zweimal ein episches Comeback lancieren musste. Hier bekam er es mit Sergey Abalakov (Worb) zu tun. Nicu startete hervorragend und konnte die ersten beiden Durchgänge an sich reissen, bevor Abalakov voll aufdrehte und plötzlich mit 3:2 Sätzen in Front lag. Doch, wie schon den ganzen Tag, gab es eine weitere Wende. Nicu überrollte seinen Gegner in Satz sechs und konnte dann mit 11-8 nachsetzen um sich fürs Final zu qualifizieren.

 

Sein Gegner war nun der José Desroches (ZZ-Lancy), den er im letzten Gruppenspiel an die Wand gespielt hatte. Der junge Genfer gestaltete diesmal das Aufeinandertreffen deutlich spannender, doch Nicolae hatte das Spielgeschehen mehrheitlich im Griff und kam im sechsten Satz zu seinen ersten Matchbällen. Mit dem Rücken zur Wand legte Desroches aber ein paar Zacken zu und plötzlich war es der YSZ’ler, der sich mit gegnerischem Matchball konfrontiert sah. Glücklicherweise konnten Nicus Nerven dem Druck standhalten und so resultierte schliesslich mit 12-10 im siebten Satz doch noch der hoch verdiente und viel umjubelte Titel! 

 

Bericht zum Sonntag

 

Resultatübersicht

Samstag

7. Rang Serie 1: Julian Busslinger

5. Rang Serie 3: Guy Schochet

1. Rang Serie 4: Nicolae Badescu

 

Sonntag

3. Rang Serie 4: Josua Karpisek

5. Rang Serie 4: Cem Cüneyt Öztürk

3. Rang Serie 5: Yuliya Ofutina

5. Rang Serie 5: Benjamin Bärtschi

1. Rang Serie 6: Gian Stifter

2. Rang Serie 7: Carlo Steiner

4. Rang Serie 7: Andrin Zoller

7. Rang Serie 7: Nicolas Naef

2. Rang Serie 9: Marius Kübler

8. Rang Serie 9: Niklas Bichsel

 

Fotos der Siegerehrungen: {gallery}ZH_Open_2022{/gallery}