Zum Abschluss der regulären Saison trafen Thilo Vorherr, Noe Keusch und Filip Karin am Wochenende des 16./17. März noch auf Rio-Star Muttenz und Rapperswil-Jona. Für die Stadtzürcher, welche Mal für Mal die Kaltschnäuzigkeit der STTL auf die harte Tour erfahren mussten, ging es lediglich darum ihren Vorsprung auf Schlusslicht Rapperswil zu verteidigen. 

 

Am Samstag hiess die Destination aber zuerst Muttenz. Für die Gäste ein ganz spezielles Spiel, haben Karin und Vorherr beide spielerische Vergangenheit beim zweiterfolgreichsten Verein der Ligageschichte, während Coach Alec Tarashev erst vor zwei Jahren seinen Stammverein Richtung Zürich verliess und am Samstag nun seinen ex-Trainern (manche an der Platte, manche auf der Bank) in die Suppe spucken wollte. Leider war es keine glückliche Rückkehr. Captain Karin, in der Rückrunde unerklärlicherweise noch ohne Sieg, konnte zwar in fünf Sätzen Pedro Osiro niederkämpfen und brachte den Knoten damit zum Platzen, dies war jedoch vor dem Doppel das einzige Erfolgserlebnis der Zürcher. Denn zuvor war er Pekka Pelz in einem engen Match unterlegen, während Keusch gegen den Deutschen eine 2:1-Satzführung nicht ins Ziel retten konnte.

Wie in allen Spielen im neuen Jahr starteten Keusch und Karin also ins Doppel  mit dem Wissen, dass sie einen Sieg benötigten um die Begegnung zu verlängern. Doch YSZ’s zwei besten Spieler demonstrierten einmal mehr, dass sie diese Saison auch an der Platte ein dynamisches Duo sind und gewannen nach einer grandiosen Leistung mit 3-1. Die Begegnung ging weiter!

 

Wie schon im Dezember bei der 3:6-Niederlage mussten nun alle restlichen Einzel gewonnen werden um die Halle mit einem Unentschieden zu verlassen. Dementsprechend furios kämpften Keusch und Karin gegen Osiro und Tschanz, die Nummer drei der Liga und brachten nochmals absolute Hochspannung in die Partie zurück! Genau wie im Hinspiel gingen wieder die letzten zwei Einzel über die volle Distanz…und wieder mit zweifachem Ausgang zugunsten von Rio-Star, welche damit die dreistündige Partie mit 6-2 für sich entschieden.

 

 

Am Sonntag kam es dann im letzten Heimspiel noch zum Kellerduell. Da die Rosenstädter am Vortag nur mit 4-6 gegen Neuhausen verloren hatten, brauchten unsere Jungs somit nun ein Unentschieden um die reguläre Spielzeit auf Platz sieben zu beenden. Allerdings startete das Heimteam wieder harzig, als Vorherr Rapperswil’s klar unterklassiertem Japaner Yuma Hoshi unterlag. Auf dem anderen Tisch traf Keusch auf seinen ewigen Konkurrenten und Trainingspartner Numa Ulrich. YSZ’s Aushängeschild war die Nervosität anzumerken und so ging Ulrich verdientermassen mit 1-0 Sätzen und 8-4 Punkten in Führung. Ab diesem Moment stellte Keusch sein Spiel aber um und glich die Partie nach abgewehrtem Satzball (bei gegnerischem Aufschlag) aus. Danach war dem YSZ’ler der neunte Sieg im 14. Direktduell nicht mehr zu nehmen. Währenddessen kam es zum anderen ewigen Duell, als Karin auf Denis Bernhard traf (bei diesen zwei liegt die Anzahl Aufeinandertreffen näher bei 14’000 als bei 14). Trotz bitter abgegebenem zweiten Durchgang hatte Karin, ganz anders als beim Swibro Cup, seinen Widersacher durchgehend im Griff und brachte sein Team in Führung. Diese hielt aber nicht lange, denn Keusch konnte ebenfalls nichts gegen Hoshi ausrichten…2-2. 

Nun ereigneten sich die zwei Schlüsselspiele. Vorherr startete das Duell zwischen den beiden Vizeschweizermeistern im Herren Doppel desaströs, als Bernhard sofort auf 8-1 enteilte. Dank einer unfassbaren Aufholjagd schaffte es unser Linkshänder jedoch trotzdem nach gegnerischem Satzball in Führung zu gehen und die Zuschauer dabei vollends zu begeistern. Dasselbe Verfahren glückte ihm dann auch in Satz zwei, auch wenn Bernhard’s Führung diesmal nicht ganz so gross war. Mit der 2:0-Führung im Rücken war Vorherr der Sieg nicht mehr zu nehmen und bezwang seinen Doppelpartner ohne Satzverlust (etwas, das sich für 70% des Matches niemals angedeutet hatte). Zeitgleich tat sich Karin gegen Ulrich im Duell der ex-Wädenswiler (unter den Augen von ihrer gemeinsamen Ausbilderin Sonja Wicki) ebenfalls erstaunlich schwer und geriet ganz ärgerlich mit 0-2 Sätzen in Hintertreffen. Gerade noch rechtzeitig fand der Teamleader aber wieder ins Spiel und schaffte es auch Ulrich’s grösste Waffe, den Aufschlag, viel konsequenter zu retournieren. So gingen die nächsten drei Sätze souverän an Karin, der damit das Heimteam vor dem Doppel mit 4:2 in Führung brachte. 

 

Im Spiel zu zweit setzte das Heimteam (natürlich) noch einmal auf ihr Starduo. Die Aufgabe versprach allerdings nicht leicht zu werden, hatten Hoshi und Bernhard keine 24 Stunden zuvor gegen Neuhausen die Paarung Moullet/Schärrer von der Platte gefegt und dem um Lichtjahre besten Doppel der Liga die einzige Saisonniederlage (in 13 Spielen) hinzugefügt! Doch Team YSZ stellte sich der Herausforderung und begeisterte ihre Fans einmal mehr mit erstklassigen Spielzügen. Zweimal gingen die Young Stars in Führung, zweimal lieferten die Rosenstädter eine Antwort. Ähnlich verlief die Sache dann auch im Entscheidungssatz, als die YSZ’ler mit 4-0 in Führung gingen, den Vorsprung aber sofort wieder hergaben. Es bahnte sich ein grosser Nervenkitzel an…

Drei Ballwechsel später gab es dann ein Déjà vu. Genau wie im Doppel gegen Muttenz exakt drei Monate zuvor, produzierte Karin beim Stand von 6-5 im fünften Durchgang einen absoluten Zauberschlag, der das Riesbach ein erstes Mal zum Beben brachte. Kaum hatte sich die YSZ-Südkurve (aka “Schwarze Wand”) davon erholt, zauberte Karin ein weiteres Meisterwerk, welches den Gastgebern drei Matchbälle brachte. Und als der Rückschlag von Keusch auf der Tischkante landete hatten die Young Stars das Doppel gewonnen und damit zumindest das Unentschieden schon mal sicher! Für die beiden K’s bedeutete das auch, dass sie - abgesehen von Schärrer/Moullet - die reguläre Saison als das Doppel mit den meisten Siegen beendeten!

 

Mit Platz sieben auf sicher, konnten Karin und Keusch ihre letzten Einzeln dann befreiter angehen. So glückte dem Teenager ein erkämpfter Sieg in vier Sätzen über Bernhard, welcher gleichbedeutend war mit dem 6:2-Endstand. Daran konnte auch Karin’s Fünfsatz-Niederlage in einem ausserirdischen Match gegen Hoshi nichts mehr ändern. “Ich hätte gerne nochmals ein 0:2 aufgeholt und es war fast schon mein bestes Spiel des Wochenendes”, schmunzelte der Kapitän nachher, “Aber Hoshi ist auch wirklich sehr stark, nicht unschlagbar, aber man muss schon sehr konstant sein übers ganze Spiel!”

 

Nach dem Spiel gab es im Seefeld - erstmals diese Saison - nur strahlende Gesichter. “Eigentlich war es verglichen mit den anderen sechs Heimspielen kein riesiger Unterschied”, äusserte sich Coach Markus Baumann zum dreistündigen Thriller. “Nur sind diesmal die knappen Spiele endlich für uns ausgegangen!”

Und Karin fügte noch an: “Wir wollten das gute Spiel von gestern für heute mitnehmen und das ist uns gelungen. Ich denk der erste Schlüsselmoment war, dass Noe gegen Numa das Blatt wenden konnte, ansonsten wären wir mal wieder 0-2 hinten gewesen. Danach konnten wir als Team eine sehr gute Leistung zeigen und endlich mal die engen Matches für uns entscheiden. Das Doppel war wieder genial, Noe und ich harmonieren diese Saison wirklich super - spielerisch und taktisch! Ich freue mich vor allem, dass wir auch unseren Fans endlich zuhause einen Sieg schenken konnten. Das sollte uns auch guten Drive fürs Halbfinal geben.”

 

In den Playouts werden die Stadtzürcher dann am ersten April-Wochenende auf den letztjährigen Mitaufsteiger Veyrier treffen. Nach dem 6:4-Abschlusserfolg vor einem Jahr, waren unsere Jungs den Genfern dieses Jahr zweimal mit 0:6 bzw. 2:6 unterlegen. Doch die Resultate täuschten, gingen nicht weniger als SIEBEN der zwölf verlorenen Spiele in einen Entscheidungssatz! Mit dem neuen Spielmodus, welcher ab nächster Saison auch durchgehend gelten wird, kann man also sehr gespannt sein auf das Showdown. Das Heimspiel findet am Sonntag, 7. April, um 14:00 in der Riesbachhalle statt. Hopp YSZ!

 

 

Rio-Star Muttenz 6:2 Young Stars Zürich

Pekka Pelz (A20) 3-0 Filip Karin (A20): 11-7, 14-12, 14-12

Pedro Ryu Osiro Shinohara (A20) 3-1 Thilo Vorherr (A20): 11-9, 6-11, 11-6, 11-6

Cédric Tschanz (A20) 3-0 Noe Keusch (A20): 12-10, 11-6, 11-3

Osiro Shinohara 2-3 Karin: 11-7, 8-11, 7-11, 12-10, 8-11

Pelz 3-2 Keusch: 9-11, 11-9, 10-12, 11-3, 11-6

Tschanz 3-0 Vorherr: 11-7, 12-10, 11-6

Pelz/Osiro Shinohara 1-3 Karin/Keusch: 11-8, 10-12, 7-11, 9-11 

Osiro Shinohara 3-2 Keusch: 4-11, 11-8, 8-11, 11-5, 11-5

Tschanz 3-2 Karin: 11-8, 3-11, 11-6, 9-11, 11-9

 

 

Young Stars Zürich 6:2 Rapperswil-Jona

Thilo Vorherr (A20) 0-3 Yuma Hoshi (A19): 6-11, 7-11, 8-11

Noe Keusch (A20) 3-1 Numa Ulrich (A19): 9-11, 13-11, 11-6, 11-3

Filip Karin (A20) 3-1 Denis Bernhard (A19): 11-5, 12-14, 11-5, 11-8

Keusch 0-3 Hoshi: 9-11, 3-11, 4-11

Vorherr 3-0 Bernhard: 13-11, 13-11, 11-7

Karin 3-2 Ulrich: 7-11, 9-11, 11-8, 11-5, 11-4

Keusch/Karin 3-2 Hoshi/Bernhard: 11-2, 4-11, 11-6, 8-11, 11-7

Keusch 3-1 Bernhard: 11-8, 11-8, 6-11, 11-8 

Karin 2-3 Hoshi: 10-12, 11-13, 11-3, 11-7, 4-11