Manchmal werden einem komische Spielpläne zugelost. Das erste Spiel für unsere dritte Manschafft war gleichzeitig das bereits dritte Spiel für die Gegner aus Wädenswil 2. Während Julian Busslinger, Nemo Milos und Noah Caneel mit klaren Erwartungen sich auf den Weg in Richtung Sporthalle Untermosen machten, sah die Situation bei den Linksufrigen nicht ganz so rosig aus. Aus zwei Spielen resultierten zwei 3:7-Niederlagen. Wobei mit Manrico Riesco, ex-YSZ’ler Léon Mamié und Joël Utiger doch ein sehr stark einzuschätzendes Team sich den Stadtzürchern in den Weg stellte. Doch mit Coach Sandra Busin an der Seite zeigten sich die aufstiegswilligen Zürcher bereits zu Beginn bestens auf die Spiele der Gegner eingestellt. 

 

Julian traf zum Auftakt auf Léon, gegen den er keines der bisherigen fünf Direktduelle hatte gewinnen können. Doch die YSZ-Legende zeigte eine fabelhafte Leistung und so konnte er erstmals in seiner Karriere seinen (einstigen) Angstgegner besiegen und dies gleich 3:0! Seine beiden Schützlinge hatten es auf den Nebentischen deutlich schwerer. Nemo geriet gegen Utiger mit 0:2 Sätzen in Hintertreffen, wusste aber nach einer fabulösen Aufholjagd doch noch zu reüssieren. Am anderen Ende der Gefühlslage befand sich Noah, welcher es, trotz beinahe unendlichem Netzglück des Gegners, auf ein 2:2 schaffte. Dort beging der ansonsten so nervenstarke Junior dann beim Stand von 4:4 zwei Servicefehler. Zwar hielt es den Wollishofer nicht davon ab, ein 6:10 beinahe aufzuholen, doch am Ende zeigte sich Riesco als zu solide. 2:1 für YSZ. 

Die neu gefundene Stärke von Manrico bekam auch Nemo zu spüren, der leider gegen den Kurznoppenspieler nie richtig ins Spiel kam und sich nach der bitteren Niederlage zurecht aufregte. Grosses Drama bot nebenan das Duell zwischen Léon und Noah. Trotz purer anfänglicher Dominanz musste der YSZ’ler, nachdem er im mit 19:21 verlorenen vierten Satz zahllose Matchbälle gab, über die volle Distanz. Dank grosser mentaler Stärke setzte sich Noah doch noch mit 11-8 durch und stellte die Führung der Gäste wieder her. Doch dies war nicht mal das längste Spiel der Runde werden, denn die beiden Verteidigungskünstler Joël und Julian trugen das wohl beste Match des Tages unter sich aus. Manch einer traute seinen Augen nicht, als der Vorhandschuss des Captains beim Stande von 11:10 im Entscheidungssatz nach Netzberührung eiskalt auf der gegnerischen Platte landete. „Aber doch nicht so!”, erklang es mehrfach aus der Stadtzürcher Bank. 4:2!

 

Das neulich formierte Doppel Julian/Noah, frisch von einer fantastischen Premiere mit dem Turniersieg in Affoltern am Albis ein paar Tage zuvor, kam auch in Wädenswil in Fahrt und bezwangen Utiger/Riesco nach vier hart umkämpften Sätzen. Dies gab den beiden sichtlichen Auftrieb. Im Spitzenkampf hatte Julian nicht nur die längeren Noppen, sondern auch ganz klar den längeren Atem. Dank einer taktischen Meisterleistung überfuhr er Riesco klar und deutlich mit 3-0, während Noah gegen Utiger ebenso deutlich siegte. 7:2. Plötzlich fehlte nur noch ein Sieg und die Young Stars würden tatsächlich alle vier Zähler auf die Heimreise mitnehmen. Und das Duell Léon-Nemo hatte es wirklich in sich. Unser Materialwart hatte zwar bis dato bloss das erste der sechs Aufeinandertreffen gegen seinen einstigen Mannschaftskollegen verloren, aber wie schon den ganzen Abend fand er in den ersten zwei Sätzen nicht ins Spiel. Doch nun folgte eine unfassbare Aufholjagd und Nemo hatte den Rückstand ebenso schnell wieder wettgemacht. Im fünften fünften Durchgang des Abends rafften Nemo und Léon nochmal all ihre Kräfte auf und gaben der epischen Partie einen würdigen Abschluss. Diesmal war es aber der Wädenswiler, der mit 11-9 Oberhand behielt und seiner Mannschaft den Punkt rettete, den sie allerdings, angesichts des Spielverlaufs sicherlich auch verdient hatten.

 

 

Autoren: Noah Caneel und Emre Imamoglu