An der diesjährigen Austragung des Schlosscups in Burgdorf war YSZ insgesamt durch vier Akteuren vertreten: Alec Tarashev (Samstag), Noah Caneel, Samir von Däniken und Andrin Zoller (alle Sonntag). Und während unsere NLB-Herren zuhause in der Turnhalle Riesbach einen gelungenen Jahresabschluss feierten, sollte es diesem Quartett ebenfalls ähnlich ergehen. 

 

Am Samstag fand das Mannschaftsturnier statt, wo Alec und seine alten Vereinskameraden aus Rio-Star Muttenz (Joschua Spuhler und Yannick Neuffer) in der ersten Kategorie (bis 32 Klassierungspunkte) als die Topfavoriten an den Start gingen. Gespielt wurde mit folgendem Modus: A1-B2, A2-B1, A3-B3, A1/A2-B1/B2, A2/A3-B2/B3, A1-B1. Bei einem Unentschieden entscheidet das Spiel der beiden Nummern drei, sprich in der k.o.-Phase wäre die Partie beim Stand von 3:0 bereits entschieden.

 

Nach einer sehr enttäuschenden 1-Punkte-Serie zum Auftakt, konnte Alec, der im Vorjahr die zweite Kategorie dieses Turniers mit der exakt selben Mannschaft gewonnen hatte, in Fahrt kommen und die Gruppenphase im Einzel ungeschlagen abschliessen (von den vier Doppeln mit Yannick gewann er zudem deren drei). Am Abend trafen die Muttenzer dann auf Jan Svoboda, Jan Dürrenmatt (beide Aarberg) und Dominik Bühlmann (Münsingen). Das Halbfinal begann gut, konnte Joschua Bühlmann souverän besiegen, während Yannick, der auch Trainings in unserem Verein absolviert, nur haarscharf am Exploit gegen den A-Spieler Svoboda vorbeischrammte. Anschliessend verloren die beiden ihr Doppel, doch Alec’s 3:1-Erfolg über Dürrenmatt brachte den Baslern einen entscheidenden Vorteil. Nun mussten sie bloss eines der letzten beiden Spiele (das Doppel von Alec/Yannick oder Joschua’s Einzel gegen Dürrenmatt) gewinnen. Und glücklicherweise waren beide der Aufgabe gewachsen, was gleichbedeutend war mit dem Finaleinzug. 

Hier trafen sie auf Adrian Raschle, Alban Burgat (beide Affoltern am Albis) und einen weiteren Muttenzer Joel Chvojan. Wie erwartet eröffnete Joschua das Endspiel mit einem klaren Sieg über Adrian, während ein bärenstarker Yannick Alban in einen Entscheidungssatz zwang, hier aber doch den Kürzeren zog. 1:1. Leider mussten sich Yannick und Joschua anschliessend den hervorragend aufeinander abgestimmten Alban und Adrian geschlagen geben, womit Alec im Duell mit Dauerrivale Chvojan nun unter mächtigem Zugzwang stand. Leider ging die Partie auf Messers Schneide mit 3-2 an den Materialspieler. So mussten sich Alec und seine Kollegen mit dem zweiten Rang zufrieden geben, 

 

 

Am Sonntag konnte der zuletzt so formstarke Andrin seinen Erwartungen im Herren E nur bedingt gerecht werden. Nach zwei relativ souveränen Siegen unterlag der Ostschweizer Vizemeister im Viertelfinal dem späteren Sieger knapp mit 1:3. Auch bei den Herren D (das mit Gruppenspielen durchgeführt wurde) zeigte der Kapitän von YSZ 8 eine mehr als akzeptable Leistung und brachte den favorisierten Tobias Schultze (Pinguin Zürich) an den Rand einer Niederlage, ehe der Widersacher sich mit 11-9 im Entscheidungssatz den Sieg krallte. 

 

Einen Marathon-Programm hatte vor allem der 17-jährige Noah, der verspätet in die Halle kam, vor sich. Als Preis für die Erfolge musste der 1. Liga-Akteur immer wieder von der B-Serie zur A-Kategorie wechseln und umgekehrt, schaffte es aber in beiden Serien ins Halbfinal. Allerdings war dies alles andere als ein Spaziergang gewesen. Im Herren B, wo es (genau wie in den Altersserien) ebenfalls Gruppenspiele gab, waren beide Siege in der Gruppenphase (darunter auch gegen Yannick) ein harter Kampf, bevor er im Viertelfinal gegen Filippo Margoler (Lugano) über die volle Distanz musste, ehe die bittere Niederlage vom Vorjahr revanchiert wurde. Auch in der Königskategorie (vier Gewinnsätze) wurde dem Teenager alles abverlangt. Nach einem hart erkämpften 4:1 zum Auftakt, forderte Daniel Brünisholz (Solothurn) Noah wirklich alles ab, der YSZ’ler konnte sich aber glücklicherweise mit 11-9 im Entscheidungssatz durchsetzen. In Abwesenheit der Nummer eins des Turniers traf Noah in der Runde der letzten acht also auf Fabio Burgermeister (Wil SG), mit dem er sich in der Vergangenheit schon einige episch-legendäre Duelle geliefert hat. Trotz totaler Dominanz in den ersten drei Sätzen wurde auch diese Angelegenheit zu einem wahren Thriller, in der Noah schliesslich wieder in Satz sieben, wo das Tank-Top mal wieder zum Vorschein kam, doch noch die Oberhand behalten konnte.

Das erste Halbfinal war im Herren B. Noah’s zweites Aufeinandertreffen mit Brünisholz verlief deutlich komfortabler und resultierte mit einem klaren 3:0. Ganz anders dagelegen das A-Halbfinal. Lokalmatador Ramon Wittwer, der mittlerweile für Ostermundigen auf Punktejagd geht, war in der Startphase definitiv der bessere Spieler und führte nach vier Durchgängen mit 3:1. Doch die Möglichkeit auf das absolute Traumfinal trieb Noah noch einmal zu einer Top-Leistung und so konnte der 1. Liga-Akteur, dank grossartigem Kämpferherz, das Halbfinal zu seinem Gunsten drehen. Das YSZ-interne A-Final war perfekt! Denn Samir, der Sieger von 2019, war mühelos ins Endspiel marschiert und hatte im Halbfinal Severin Gilliéron, Wittwer’s Teamkollege, nach einer beeindruckenden Performance mit 4-0 an die Wand gespielt.

 

Doch zuerst war das Final vom Herren B an der Reihe, wo Noah auf seinen bisherigen Angstgegner Gianni Marletta (Lugano) traf. Erneut tat sich der Stadtzürcher mit dem Widersacher enorm schwer. Trotz starker Aufholjagd führte Marletta nach drei Sätzen mit 2:1 und Noah befand sich in seinem letzten B-Turnier noch einmal mit dem Rücken zur Wand. Doch an diesem Tag sollte auch Marletta ihm nicht in die Suppe spucken können. Satz vier ging mit 12-10 in Extremis an Noah, ehe der Teenager im Entscheidungssatz mit 11-8 reüssierte und seinen dritten Turniersieg der Saison sicherte. 

Und direkt im Anschluss gab es die Möglichkeit auf Titel Nummer vier. Das A-Final war gleichzeitig auch eine Angelegenheit zwischen Spieler und Coach, schliesslich hatte Samir in der Vorwoche mit seinen Inputs erheblichen Anteil an Noah’s erstmaliger Qualifikation für die Top 8 gehabt. Doch dieser wusste, dass er nun keine Geschenke bekommen würde. Und so entwickelte sich das erwartet zähe Ringen. 11-7, 5-11, 11-9 lautete das Verdikt nach drei Durchgängen aus Sicht von Samir. Im wegweisenden vierten Satz konnte sich dann keiner der beiden richtig absetzen, womit es zur Kurzentscheidung kam. Hier erwies sich der acht Jahre jüngere Noah als nervenstärker und stellte mit 13-11 den erneuten Ausgleich wieder her. Und von nun an kippte die Partie. Noah’s Vorhand-Topspins durchdrangen die Blockwand von Samir, der nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, immer und immer wieder. 11-9 hiess das Resultat im fünften Durchgang für Noah, ehe dieser auch im nächsten mit 11-7 reüssierte und, nach einem sehr langen Tag, den A-Titel sicherte. Ein passendes Ende einer überragenden Hinrunde für den 17-Jährigen, der im neuen Jahr erstmals eine A-Klassierung aufweisen wird (A17)!

 

Mit den Alterskategorien sollte das Turnier dann zu Ende gehen. Während Andrin im U30 mit den B-Spielern überfordert war (Endstation Achtelfinal), war Samir auch hier der klare Favorit. Doch im Viertelfinal wäre er beinahe von Joel Chvojan schockiert worden, ehe der TK-Chef YSZ’s im Entscheidungssatz den Kopf aus der Schlinge zog. Zwar glückte dem NLC-Akteur eine solide Leistung im Halbfinal gegen Burgermeister, doch im Endspiel gegen Titelverteidiger Brünisholz sollte Samir leider wenig gelingen, womit er sich auch hier mit dem zweiten Rang zufrieden geben musste.

  

Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nochmals an Noah zu dieser Top-Leistung und vielen Dank an den Tischtennisclub Burgdorf für die Organisation!

 

 

Resultatübersicht

2. Rang Kategorie 1 (Samstag): Joschua Spuhler, Yannick Neuffer (beide Rio-Star Muttenz) und Alec Tarashev

1. Rang Herren A (Sonntag): Noah Caneel

2. Rang Herren A (Sonntag): Samir von Däniken

1. Rang Herren B (Sonntag): Noah Caneel

5. Rang Herren E (Sonntag): Andrin Zoller

2. Rang U30 (Sonntag): Samir von Däniken