An der OTTM 2022 in Schaffhausen konnte sich YSZ's NLA-Spielerin Paula Truöl zum zweiten Jahr in Folge zur Ostschweizer Meisterin küren lassen. Bei den Herren erreichen Noe Keusch und Julian Busslinger beide das Halbfinale, wo sie an zwei maximal klassierten Widersachern aus Rapperswil scheitern.

 

“Das Spiel hätte keine Gewinnerin gebraucht”, so Paula Truöl nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Romana Förstel (Wädenswil). YSZ’s Aktuarin hatte gegen die Verteidigerin im alles entscheidenden siebten Satz, trotz zwischenzeitlicher 9:6-Führung, noch zwei Matchbälle abwehren müssen, ehe sie mit 14-12 den Sieg und damit die erfolgreiche Titelverteidigung sichern konnte. Auf die Frage was den Unterschied gemacht hätte antwortete Truöl: “Es hat gute Nerven gebraucht, auch schon zuvor gegen Lia, und ich denke ich hab im siebten Satz etwas mutiger gespielt als Romana, aber es war ja wirklich fast ein Unentschieden.”

Auch im anderen Spiel (das Damen A/B konnte, wie im Vorjahr, leider nur drei Teilnehmerinnen aufweisen) hatte die YSZ’lerin über die volle Distanz von sieben Sätzen gehen müssen, nachdem Lia Sierra (Uster), an der sich Truöl in den letzten zwei Begegnungen die Zähne ausgebissen hatte, eine 0:3-Hypothek wettmachen konnte. Den Entscheidungssatz gewann die Stadtzürcherin dann aber deutlich. 

 

Auch im Damen Doppel, an der Seite von Förstel, holte Truöl den Titel. Das Endspiel gegen Clubkollegin Seraina Rosset und Kristyna Rehorek (Kloten) gewannen sie mit 12-10 im vierten Satz. “Ich denke unsere Erfahrung hat den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben”, resümierte Truöl das Finale. Für Rosset, die im Sommer von Neuhausen zu YSZ gewechselt war, sollte dies nur ein kleiner Dämpfer sein. Denn die Teenagerin war mit drei Einzeltiteln (Damen C/D, Herren D, Mädchen U19), sowie dem Triumph im Mädchen Doppel U19 mit Sierra, die mit Abstand erfolgreichste Akteurin des Wochenendes gewesen.

 

Eine Enttäuschung gab es dagegen im Mixed, wo Truöl, wie im Vorjahr, mit Vereinskollege und Julian Busslinger das Finale im fünften Satz verlor. Zuvor war ihnen im (vereinsinternen) Halbfinal ein souveräner Sieg gegen Samir von Däniken und Mara Aebersold (Uster) geglückt. “Wir sind schon ein wenig enttäuscht, da wir nicht an die guten Leistungen vom Viertel- und Halbfinal anknüpfen konnten. Schade, dass wir nicht mutig genug waren, denn es wäre dringelegen und für mich wär’s auch wichtig gewesen, da ich Doppel cooler finde als Einzel. Ich denke für Julian war’s wohl auch schwer, da er zwischendurch noch Doppel mit Noah spielen musste und die Umstellung ihm dann nicht mehr ganz gelang”, so Truöl nach der bitteren Niederlage gegen Förstel/Keller. Bei den Herren C musste sie im Viertelfinal ihrem gerade mal halb so alten Teamkollegen Lenni Keusch, der sich später die Goldmedaille sichern sollte, nach fünf epischen Sätzen zum Sieg gratulieren. 

 

 

Anders als 2021, schnitt YSZ diesmal auch bei den Herren A sehr erfolgreich ab. Star-Junior Noe Keusch erreichte nach dramatischen Siegen über Livio Schärrer (Neuhausen) und Doppelpartner Numa Ulrich (Wil SG) das Halbfinale, wo er sich mit Vorjahresfinalist Denis Bernhard (Rapperswil-Jona) einen unfassbaren Match lieferte. Leider mit dem besseren Ende für den NLA-Spieler, der nach sieben auf höchstem Niveau ausgetragenen Sätzen den Finaleinzug bejubeln durfte. "Das Spiel gegen Numa war wohl nicht das beste von beide von uns, aber es hat doch Spass gemacht. Gegen Denis war es eine gute Leistung. Leider konnte ich nicht in allen Sätzen konsequent spielen", analysierte das YSZ-Aushängeschild sein Turnier. Lobende Worte gab es auch von seinem Bezwinger. “Das war eine richtig knappe Sache”, äusserte sich Bernhard zum Halbfinal, “Noe hat sich in den letzten Monaten nochmal enorm verbessert und hat mir auch mit den Aufschlägen mächtig Kopfschmerzen bereitet.” Es war das mit Abstand knappste Spiel des Zürchers auf dem Weg zum Titel, denn im Endspiel distanzierte er seinen Teamkollegen Norbert Tofalvi klar und deutlich mit 4-0 und wurde somit erstmals seit acht Jahr wieder Ostschweizer Meister. 

Neben Keusch durfte auch Busslinger sich, erstmals an der OTTM, über die Bronzemedaille in der Königsklasse freuen. Die Vereinsikone bezwang auf dem Weg ins Halbfinal (klare Niederlage gegen Tofalvi) unter anderem den früheren Schweizermeister Christian Hotz (Wil SG). “Der tolle Auftakt gegen Manrico (Riesco) hat es mir ermöglicht gegen Hotz mein bestes Tischtennis auszupacken. Besonders sicher fühlte ich mich beim blocken und konnte in den entscheidenden Momenten auch mit der Vorhand gegenziehen”, erklärte Busslinger den grossen Coup. Abgerundet wurden die guten Resultate im Herren A mit den Viertelfinalqualifikationen von YSZ-Legende Samir von Däniken (1:4-Niederlage gegen Tofalvi) und Noah Caneel, der vor der Niederlage gegen Bernhard den favorisierten Leon Widmer (Wädenswil) aus dem Turnier warf. 

 

Trösten über den knapp verpassten Final im Einzel konnte sich Keusch mit dem Titel im Herren Doppel A/B an der Seite vom zuvor erwähnten Numa Ulrich. Die zwei Nachwuchsspieler harmonierten ausgezeichnet und überraschten im Final die beiden A20-klassierten Rapperswiler Tofalvi/Bernhard, gegen die Caneel und Busslinger im Halbfinal einige Chancen ungenutzt liessen, in vier Sätzen. "Es war sehr geil nach so langer Zeit wieder zusammen zu spielen und ich denke wir haben auch eine wirklich gute Leistung abrufen können", so das Fazit des 15-Jährigen zum Doppel.

 

 

Herren A

Viertelfinal

Denis Bernhard (A20, Rapperswil-Jona) 4:0 Noah Caneel (B15, Young Stars ZH): 11:8, 11:9, 11:8, 11:7

Numa Ulrich (A18, Wil SG) 3-4 Noe Keusch (A18, Young Stars Zürich): 6-11, 11-9, 8-11, 12-10, 5-11, 11-9, 6-11

Christian Hotz (A19, Wil St. Gallen) 1-4 Julian Busslinger (A18, YSZ): 11-7, 10-12, 12-14, 6-11, 9-11

Samir von Däniken (A18, YSZ) 1:4 Norbert Tofalvi (A20, Rapperswil-Jona): 11:9, 9:11, 6:11, 8:11, 6:11

 

Halbfinal 

Bernhard 4-3 Keusch: 9-11, 11-8, 5-11, 11-6, 11-8, 7-11, 11-5

Busslinger 0-4 Tofalvi: 9-11, 7-11, 6-11, 6-11

 

Final

Bernhard 4-0 Tofalvi: 11-5, 11-6, 11-9, 11-7

 

 

Damen A/B

Romana Förstel (A16, Wädenswil) 4-1 Lia Sierra (B11, Uster): 11-4, 9-11, 11-4, 11-5, 11-3

Paula Truöl (B15, Young Stars Zürich) 4-3 Sierra: 11-7, 11-9, 12-10, 6-11, 8-11, 10-12, 11-5

Truöl 4-3 Förstel: 11-8, 9-11, 13-11, 7-11, 5-11, 11-8, 14-12

 

 

Doppel Herren A/B 

Halbfinal 

Bernhard/Tofalvi 3-0 Caneel/Busslinger: 12-10, 14-12, 11-1

Pino Keller (A16, Wetzikon)/Norbert Klauth (B15, Wetzikon) 1-3 Ulrich/Keusch: 5-11, 8-11, 11-9, 6-11

 

Final

Bernhard/Tofalvi 1-3 Ulrich/Keusch: 9-11, 11-6, 5-11, 4-11

 

 

Mixed 

Halbfinal

Busslinger/Truöl 3-0 Mara Aebersold (C10, Uster)/von Däniken: 11-9, 11-8, 11-7

Sierra/Alban Burgat (B13, Affoltern am Albis) 0-3 Förstel/Keller: 6-11, 6-11, 6-11

 

Final

Busslinger/Truöl 2-3 Förstel/Keller: 6-11, 11-8, 9-11, 13-11, 7-11

 

 

Doppel Damen 

Halbfinal 

Truöl/Förstel 3-0 Jennifer Maino (D4, St. Gallen)/Jacqueline Trieu (C8, Niederhasli): 11-4, 11-6, 11-4

Kristyna Rehorek (C9, Kloten)/Seraina Rosset (C9, YSZ) 3-1 Sierra/Sonja Wicki (A17, Wädenswil): 

11-5, 11-3, 6-11, 11-7

 

Final

Truöl/Förstel 3-1 Rehorek/Rosset: 11-7, 11-9, 7-11, 12-10