Lange hatte alles düster ausgesehen. Nach der bitteren Heimniederlage gegen Zürich-Affoltern deutete für Julia Meng, Dominik Mätzener und Vincent Rabara alles auf die nächste Pleite. Eine ausserirdische Aufholjagd brachte unserer sechsten Garde, welche letzte Saison in die 3. Liga aufgestiegen ist, das erste Remis der Saison. Und acht Tage später, mit Liga-Debütant Josua Karpisek im Einsatz, folgte ein noch besseres Resultat. Aber alles der Reihe nach…

 

Der erste Durchgang gegen Embrachertal verlief am Dienstag Abend vor zwei Wochen nahezu katastrophal. Meng und Rabara gingen chancenlos unter, während ihr Kapitän ebenfalls nach drei Sätzen im Hintertreffen lag. Dank einer genialen Aufholjagd schaffte es Mätzener aber noch das Blatt zu wenden. Ähnliches Bild in den nächsten Einzeln: Mihai Micuda und Daniel Albicker gewinnen beide komfortabel mit 3-1, Karl Aeschimann liegt nach drei Sätzen ebenfalls auf der Siegesstrasse. Schlimmer noch, Rabara greift sich - wie schon gegen Affoltern - immer wieder an den Rücken. Aber der Teenager biss sich nochmals auf die Zähne und konnte, genau wie sein Captain, das Match im Entscheidungssatz doch noch an sich reissen. 2-4 aus Sicht der Gäste. Würde das die Wende einleiten? Das Doppel liess nicht drauf vermuten. Wie schon in der Vorwoche kamen Meng und Mätzener nicht in Fahrt und mussten Albicker/Micuda chancenlos zum Sieg gratulieren. Die Vorentscheidung war gefallen.
Dachten alle! Denn nun schlugen die jungen Stadtzürcher auf die episch-legendärst mögliche Art zurück. Meng konnte Aeschimann in vier engen Sätzen im Schach halten, während Mätzener sich ausgezeichnet auf die kurzen Noppen Micuda’s einstellte und mit 11-9, 12-10 und 11-9 den Rückstand minimierte. Und so hatte Rabara tatsächlich die Chance gegen Albicker ein Unentschieden zu retten. Und der T2-Kaderspieler war dieser Aufgabe gewachsen. Nach drei ausgeglichenen Sätzen stand es 2:1 für Rabara, ehe der vierte Durchgang zu einer absoluten Demolierung wurde. Mit 11-2 knallte der gebürtige Schaffhauser den anderen gegnerischen Noppenspieler weg von Platte und sicherte seinem Team das nicht mehr für möglich gehaltene Unentschieden!!

 

Acht Tage später empfing man dann im letzten Match der Hinrunde die zweite Garde von Bülach. Die YSZ’ler mussten aber diesmal auf Rabara verzichten, der - nach ausgelassener OTTM - von seinem Captain und Chefcoach verordnet worden war sich für das kommende Top 16 zu schonen. Stattdessen kam Josua Karpisek zu seinem ersten Liga-Einsatz diese Saison. Und der neo-Verteidiger startete stürmisch. Nachdem bereits Erich Kiener kaum etwas zu vermelden hatte, neutralisierte der 16-Jährige mit seinen langen Noppen auch die Aufschläge von Service-Monster Chris Blatter und siegte souverän. Auf dem Nebentisch gelang Meng eine deutliche Steigerung verglichen zu den bisherigen Spielen und gewann ihre ersten zwei Einzel ebenfalls - obwohl sie gegen Kiener eine 0:2-Hypothek wettmachen musste. Einzig eine knappe Niederlage Mätzeners gegen Blatter (im Anschluss gewann er aber komfortabel) verzögerte den ersten Saisonsieg der YSZ’ler. Doch ein super Doppel von Mätzener und Karpisek machte dies wenige Augenblicke Tatsache!
Nun hiess es nochmals Kräfte aufraffen und den vierten Punkt ebenfalls noch zu gewinnen. Leider ging den Young Stars nun die Puste aus. So verzweifelte Meng an den Aufschlägen Blatters und der gesundheitlich angeschlagene Mätzener unterlag Kiener knapp in der Verlängerung vom vierten Satz. Damit war Karpisek’s letztes Einzel nicht mehr relevant, doch der U19-Junior durfte sich dennoch über die 2:3-Niederlage ärgern, wodurch er das individuell perfekte Spiel verpasste.

 

Trotz des am Schluss etwas ärgerlichen Punktverlustes kann YSZ 6 zufrieden auf das Ende der Hinrunde zurückblicken. Nun liegt man auf dem sechsten Tabellenrang - drei Zähler vor dem Tabellensiebten Zürich Affoltern - und vier hinter den Bülachern. Mit der Rückkehr von Jugendnationalspielerin Seraina Rosset in der Rückrunde können die Stadtzürcher zuversichtlich im neuen Jahr wieder in den Spielbetrieb einsteigen.