Nach den Erfolgen vom Vortag, war die YSZ-Delegation am zweiten Turniertag entschlossen dort weiterzumachen, wo die Vereinskollegen aufgehört hatten und die Erfolgsausbeute für den Heimverein zu erweitern.

 

Während für den am Samstag so überragend aufgetretenen Lenni diesmal nichts laufen sollte, beendete Alec seine Gruppe in der obersten Serie mit einer perfekten Bilanz auf Platz eins. Nun wartete wieder Manuel Graf (Muolen). Es entstand erneut ein unfassbares Match - leider mit dem besseren Ende für Graf, wodurch Alec’s Titelträume im Utogrund mal wieder kurz vor dem Ziel zu Ende gingen (diesmal mit 8-11 im Entscheidungssatz). Immerhin wusste unser Basler diesmal das Spiel um Platz drei souverän für sich zu entscheiden und konnte zufrieden am Abend aus der Halle laufen.

In der Serie 2 hatte Dominik als tiefstklassierter Spieler einen schweren Stand, konnte sich aber im Laufe des Tages wieder steigern und beendete den Sonntag mit einer ausgeglichenen Bilanz. Ganz legendär war dabei sein Sieg gegen Jeffrey Omlin (Rio-Star Muttenz), wo unser Chefcoach eine 0:2-Hypothek und gegnerische Matchbälle zunichte machte (sechs Monate zuvor an der Zürich Open hatte er gegen Omlin das Ganze in umgekehrter Manier erleben müssen). Besonders beeindruckend, gewann Omlin dieses Jahr als einziger Spieler an beiden Tagen seine Serie (ironischerweise zweimal mit derselben Finalgegnerin).

 

Eine Kategorie darunter stiegen mit Nicolas Naef, Josua Karpisek und Vincent Rabara gleich drei ambitionierte YSZ-Junioren ins Rennen. Für Nicolas sollte es kein allzu erfolgreicher Tag sein. Der 4. Liga-Spieler konnte mit den höher dotierten Gegnern zwar gut mithalten, unterlag aber mehrmals knapp, besonders gegen Sämi von Büren (Zofingen), als er in einem irren Match nach vielen vergebenen und abgewehrten Matchbällen am Ende mit 11-13 den Kürzeren zog. Immerhin glückten ihm aber gleich zwei Siege gegen Materialspieler Daniele Rezzonico (Lugano). Abwehrspieler Josua hatte in dieser Gruppe lange einen besseren Lauf (das vereinsinterne Spiel gewann er relativ souverän in vier Sätzen), doch tatsächlich sollten sich die Ereignisse in der Serie 5 vom Samstag nun wiederholen. Josua kam auf drei Siege, genau wie drei andere Widersacher. Und mal wieder endete dieses Szenario zum Ungunsten YSZ’s. In der anderen Gruppe wollte Vincent, nach einem alles in allem erfolgreichen Samstag, nun einen Schritt weiter gehen und den Titel holen. Lange war der Vierzehnjährige auf gutem Weg, doch eine sehr knappe Niederlage im letzten Match bedeutete das vorzeitige Aus aufgrund des schlechteren Verhältnisses. Mal wieder war die Enttäuschung beim Sportschüler zurecht gross, zumal er bei seinem 3:1-Erfolg über Chris Miller, den Gruppenzweiten, im verlorenen zweiten Satz Satzball gehabt hatte.
Ähnlich dazu verlief auch die achte Serie, wo Paul Robert, Niklas Bichsel und Arthur Masurel einen alles in allem enttäuschenden Saisonauftakt erlebten. Letzterer hatte im letzten Gruppenspiel die Chance auf den Halbfinaleinzug, fand gegen die langen Noppen seines Widersachers jedoch kein Mittel um mehr als einen Satz für sich zu entscheiden. Auch Niklas und Paul kämpften zum Grossteil glücklos, trugen aber immerhin zweimal ein vereinsinternes Duell aus, welche jeweils beide mit 3-0, resp. 4-1 an Niklas gingen.

 

Während Emanuele Leoni in der fünften und Paolo Rossi in der vierten Kategorie nur wenig gelingen wollte, wussten Julian und Laurin Gahlinger in der untersten Serie beide eine Topleistung abzurufen. Ersterer stand nach drei Spielen mit dem Rücken zur Wand, kämpfte sich aber dank einer Leistungssteigerung aufgrund der mit 3:2 gewonnenen Direktbegegnung ins Halbfinal, während sein kleiner Bruder dank zwei gedrehten 0:2-Satzrückständen ebenfalls am Nachmittag um den Titel spielen konnte. Leider zerbarst der Traum vom familieninternen Endspiel relativ schnell, denn Julian hatte gegen Thomas Widmer (Oberriet) nur wenige Chancen, ehe er im Spiel um Platz drei erneut Jaron Zinonidis (Neuhausen) zum Sieg gratulieren musste. Anders bei Laurin: der U13-Junior traf im Endspiel erneut auf Widmer, von dessen beidseitigem Noppenspiel er am Morgen noch aus dem Konzept gebracht worden war. Doch dank einer angepassten Taktik knallte Laurin Widmer die Bälle um die Ohren und sicherte mit einem komfortablen 4:0 seinen allerersten Turniersieg! Herzliche Gratulation!

 

Auch Vizepräsident und YSZ-Legende Emre Imamoglu war in der Serie 6 hochmotiviert, seinen Tönen vom Samstag am Sonntag auch Taten folgen zu lassen. Schliesslich philosophierte dieser mit Vorstandskollege Noah am vorherigen Abend bei einem mässig guten Döner noch über die optimale Herangehensweise an diesem Heimspiel. Über die Taktik wurde gar nicht allzu viel gesprochen; es ging mehr darum, nicht den Fokus zu verlieren, und bei Fehlern ruhig zu bleiben. Dies gelang Emre im ersten Spiel des Tages herausragend gut, und nach einer kurzen Baisse liess unsere Vereinsikone dank dominanter Spielweise auch nichts mehr anbrennen. Gegen Martin Schefer (Wallenwil) fand er aber kein Rezept und musste dem Gegner verdienterweise zum Sieg gratulieren. Doch wer jetzt denkt, unser Vizepräsi liess sich davon verunsichern, hätte ihn an diesem Tag erleben müssen. In den nächsten Spielen drehte Emre nochmals voll auf und haute seinen Gegnern, auch dank herausragendem Coaching, die Bälle nur so um die Ohren. So stand er verdientermassen im Halbfinale, wo er auf den Solothurner Sadashiv Pimple traf. Mit diesem unangenehm und unglaublich geduldig spielenden Gegner hatten sich in der Vergangenheit schon einige YSZler epische Duelle geliefert. Und so viel vorweggenommen: dieses sollte wahrscheinlich alle anderen übertrumpfen.
Emre dominierte die Startphase, lag mit 2:0 Sätzen in Führung und hatte im vierten Satz beim Stand von 10-6 vier Chancen auf eine Vorentscheidung. Doch nun nahm das Match eine unglaubliche Wende und ehe sich Emre versah lag Pimple mit 3:2 Sätzen in Front und kam im nächsten Durchgang, nach weiteren schlimm vergebenen Satzbällen, zu einem Matchball. Glücklicherweise liess sich unser Vereinsjournalist auch davon nicht aus der Ruhe bringen, servierte sich aus der heiklen Situation und konnte schliesslich, nach einem dominanten Entscheidungssatz, doch noch den erstmaligen Finaleinzug am Heimturnier (nach über einer Stunde Spielzeit) bejubeln. Hier wartete mit Tagesnemesis Schefer ein durchaus schlagbarer Gegner, denn wir alle wissen, wozu Emre in guter mentalen Verfassung eigentlich fähig ist. Und tatsächlich! Nach ein paar wertvollen Tipps vom nicht mehr anwesenden Noah, liess er seinen Worten auch Taten folgen. Mit einem dominanten 4-0 sicherte er sich seinen ersten Titel am Heimturnier - pure Erlösung und Freude! Herzliche Gratulation Emre, und auf eine weiterhin erfolgreiche Saison!

 

Das absolute Highlight des Sonntags kam jedoch in der Serie 9, wo Balthazar Porritt, Marius Naef und Lizhang Zhou unsere Vereinsfarben vertraten. Doch auch beim Höhepunkt kann es zeitgleich extreme Tiefs geben. So gewann Lizhang den unerwünschten Titel von “Pechvogel des Tages”. Der Penholder-Spieler startete mit drei toll herausgespielten Siegen, ehe er sich zweimal mit 1-3 geschlagen geben musste. Da hinter dem dominanten Gruppensieger drei Akteure allesamt drei Einzelsiege hatten, mussten jeweils die Direktbegegnungen angeschaut werden - alle je ein 3:1-Erfolg - es mussten die Punkte ausgezählt werden! Und um mickrige zwei Punkte entglitt Lizhang hier der Platz im Halbfinal, den er nach einem tollen Auftritt wirklich so verdient gehabt hätte. Natürlich kannte die Enttäuschung keine Grenzen und auch die anschliessenden episch-legendären 4:3-Erfolge, welche dem YSZ’ler den fünften Schlussrang bescherten, waren ein eher schwacher Trost.
Dass diese Kategorie trotz dem bitteren Ausscheiden von Lizhang das YSZ-Highlight des Sonntags war sagt alles über die Auftritte von Balthazar und Marius. Die beiden starteten den Tag mit dem clubinternen Match, das in vier Sätzen an Marius ging. Davon sichtlich beflügelt drehte der Linkshänder voll auf und beendete die Gruppenphase schliesslich mit einer makellosen Bilanz, auch wenn Marc Honauer (Kloten) ihn in einen Entscheidungssatz zwang. Auch Balthazar musste gegen den Unterländer über die volle Distanz, gewann jedoch all seine vier restlichen Spiele und zog ebenfalls ins Halbfinal ein. Gegen Pablo Perez (Locarno) musste er hier den Startsatz abgeben, lieferte aber eine unglaubliche Antwort zum 4:1-Endstand, während Marius mit Elio Zarotti (Neuhausen), den Lizhang in der Gruppenhase besiegt hatte, kurzen Prozess machte. Das vereinsinterne Final war Tatsache (seit Einführung des ELO-Turniers das erste vereinsinterne Final, wo beide Spieler auch zu dem Zeitpunkt für YSZ lizenziert waren)! Ihr allererstes Aufeinandertreffen war ja vor ein paar Stunden, wie gesagt, an Marius gegangen. Doch wie wir bereits bei Andrin, Emre und Laurin an diesem Wochenende gesehen haben, muss das ja nichts heissen. Und tatsächlich: nach sechs spektakulären Sätzen war es Balthazar, der sich vor seinem Trainingspartner durchsetzen und den Titel sichern konnte. Für Balthazar war es, nach dem Nachwuchs-Clubmeistertitel und dem dritten Rang an den Schweizer Mannschaftsmeisterschaften bei den U13 (mit Marius als einer seiner Teamkollegen), die Krönung eines wirklich unvergesslichen Sommers!

 

Bei den Unlizenzierten konnte diesmal nicht ganz an die Erfolge der letzten Jahre angeknüpft werden. Neo-Vorstandsmitglied Michel Naef, der Vorjahresdritte, musste sich im Achtelfinal geschlagen geben. Im Trostturnier erreichte Nala Wehrli das Finale, nachdem er im Halbfinal Vereinskollege Christian Mathis auf beeindruckende Manier hinter sich liess. Leider entglitt dem talentierten 13-Jährigen hier das Duell nach einer 2:1-Satzführung.

 

Fazit: mit fünf Titeln, neun weiteren Podestplätzen und 14 (9 + 5) vereinsinternen Duellen war dies die erfolgreichste YSZ Competition für die Gastgeber seit mehr als zehn Jahren! Nochmals herzlichen Glückwunsch an all unsere Spieler und vielen Dank an Oberschiedsrichter Paul Trunz, wie auch sämtlichen Helferinnen und Helfern, allen voran Turnierleiter Rainer Schär!

 

 

Autoren: J&S-Coach und Vizepräsident

 

 

Resultatübersicht:

3. Rang Serie 1: Alec Nikolov Tarashev

6. Rang Serie 3: Josua Karpisek
7. Rang Serie 3: Vincent Rabara
1. Rang Serie 6: Emre Deniz Imamoglu
7. Rang Serie 8: Arthur Masurel
1. Rang Serie 9: Balthazar Porritt
2. Rang Serie 9: Marius Naef
5. Rang Serie 9: Lizhang Zhou
1. Rang Serie 10: Laurin Gahlinger
4. Rang Serie 10: Julian Gahlinger