Mit Spielbeginn, Samstag 10. Juni, 13:00 Uhr. 

Das Turnier begann jedoch für die nominelle Nummer zwei unserer ältesten Jungspunde, welcher auch gleichzeitig der (Haupt-)Autor ist schon viel früher. Am Freitag um 6:00 Uhr befand sich Noah schon im Zug Richtung Paris, denn seinen Sprachaufenthalt in San Sebastián unterbrach er extra für seinen letzten Nachwuchswettkampf, dem in der heimischen Saalsporthalle. 

Am Samstagmorgen fanden sich mit Gian Stifter, Severin Scherer, Noe Keusch, Noah Caneel und auch Coach Markus Baumann fünf gut gelaunte und optimistische Gesichter an der Zürcher Allmed ein. Zwar erwischte man mit Lausanne, Rapid Luzern und Rio-Star Muttenz die eindeutig stärkere der beiden Vierergruppen, doch aufgrund der Formkurve aller Turicumer Athleten sollte das kein Hindernis darstellen. 

 

sm mm nw u19

 

Samstag

Während man im ersten Spiel gegen Tages gegen die Equipe aus Lausanne noch einigermassen problemlos mit 6:0 reüssieren konnte, mussten Gian gegen Noah Karlen und Noah geben Zia Sando jedoch unerwartet Sätze abgeben. 

Doch mit einem ausgeruhten Nummer 1 und der Motivation auf Höchststand war man nun bereit, den Titelverteidiger richtig zu fordern. Noe gab sich gegen Oliver Frank keine Blösse gab und Severin konnte gegen den starken Matheo Ruder zwar gut mithalten, musste sich nach vier knappen Sätzen aber dennoch geschlagen geben. Auch Noah startete gegen Taktikfuchs Joschua Spuhler, mit dem er an der Nachwuchs SM im Doppel fast ins Finale gekommen war, gut in die Partie und konnte die Blockwand des Baselbieters zu Beginn gut durchdringen. Noah entschied den Startsatz für sich und war im Zweiten beim Stand von 7:3 auf bestem Weg nachzudoppeln. Nun sollte sich jedoch erstmals der “zu 9-Fluch” dieser Partie aufzeigen. Spuhler glich mit 11-9 aus und entschied das Einzel letztendlich mit 3:1 für sich (die Ereignisse von Satz zwei sollten sich im nächsten Satz wiederholen). Das nahm dem ansonsten mental starken Caneel den Wind und Kopf aus den Segeln, sodass er gegen einen phänomenal aufspielenden Oliver sich chancenlos geschlagen geben musste. Da Noe in einem hochstehenden Spiel sein Potenzial unter Beweis stellte und Severin erneut nach 4 äussert engen Durchgängen seinem Basler Gegner erlag, lag es nun an den U17-Schweizermeistern, den Anschluss wiederherzustellen. Doch die Muttenzer waren hier das bessere Duo und bauten, trotz heroischer Aufholjagd von Noe/Sevi, mit 11-9 im Entscheidungssatz ihre Führung aus (das Resultat im Startsatz? Natürlich 11-9 für Spuhler/Ruder). So konnten auch die Siege von Noe und Severin in ihren letzten Einzeln die Niederlage nicht mehr abwenden, da Noah trotz beherztem Auftritt seinen Rhytmus nicht ganz fand (das Resultat im ersten Satz könnt ihr euch denken), und Matheo’s Entourage zum 6:4-Sieg gratulieren musste. 

 

Es sollte also das Duell gegen die Innerschweizer entscheiden, ob den Zürchern Medaillen und Siegeschancen an ihrem Heimturnier erhalten bleiben. 

Mit drei A16-klassierten Spielern wartete auf Gian, Noe und Noah keine einfache Aufgabe. Aber keiner ahnte, was sich in den nächsten vier Stunden in der Saalsporthalle abspielen sollte. Doch der Reihe nach:

Noe konnte gegen Raymond Burri klar reüssieren, während Noah gegen einen sich stetig steigernden Ben Meier extrem hart zu kämpfen hatte. In Extremis und nach der Abwehr dreier Matchbälle sicherte sich der 18-Jährige einen Erlösungssieg. Auf dem Nebentisch zeigte auch Gian eine mehr als ansprechende Leistung, brachte er mit Flurin Worlitschek, dem er beim letzten Aufeinandertreffen gar nichts hatte anhaben können, doch den stärksten Widersacher an den Rand einer Niederlage, ehe der Luzerner beim Stand von 9-9 die besseren Nerven hatte. Glücklicherweise brauchte Gian mit dieser Niederlage, wo er einige Chancen ungenutzt liess, nicht lange zu hadern. Denn Mitschüler Noe agierte weiterhin sehr solid und knallte Ben dank wuchtigen Schlägen mit 3:1 an die Wand. Und Noah zeigte auch gegen Dauerrivale Flurin, welcher an der vergangenen SM im U19 Dritter geworden war, grosse mentale Stärke, als er im vierten Satz beim Stand von 8-10 zwei Matchbälle zunichte servierte. Dies ebnete den Weg für einen beinahe perfekten Entscheidungssatz, welcher die Zürcher Führung auf 4:1 erhöhte! Gian zeigte gegen Burri wiederum eine starke Leistung, kämpfte sich mehrfach auf beeindruckende Weise zurück in die Partie, zog aber letztendlich im Entscheidungssatz den Kürzeren. Vorentscheidung damit verpasst, aber vor dem Spiel zu viert war die Ausgangslage mit 4:2 relativ komfortabel. 

 

Doch der Autor dieses Krimis, und hier stimmten die Luzerner Coaches Noah zu, hatte von dieser epischen Begegnung noch nicht genug. In Extremis erwischten Flurin und Raymond unsere Nachwuchs-Aushängeschilder im nächsten Fünfsätzer des Tages auf dem falschen Fuss und stellten die Spannung in der Dramaturgie wieder her: 4:3, es mussten also ein Sieg, besser zwei, und ein paar Sätze her. Mittlerweile war es fast 21:30 Uhr geworden, das Finale der UEFA Champions League (oder “Champignons League” um einen Anwesenden in der Halle zu zitieren) hatte schon lange angefangen. Kein Wunder, dass die Saalsporthalle mittlerweile schon so gut wie leer war. Selbst YSZ’s Vizepräsident musste zu diesem Zeitpunkt die Halle verlassen (er hatte sich für das Spiel verabredet, konnte aber erstmals seit 15 Jahren ein CL-Finale nicht in voller Länge schauen). Eigentlich schade, denn was Manchester City und Inter Mailand in Istanbul boten war nicht ansatzweise so spannend, was die sechs Teenager in Zürich produziert hatten und weiterhin produzierten!

Denn auf drei Tischen parallel entwickelte sich nun ein packender Kampf. Und nachdem im Nullkommanichts sowohl Gian als auch ein sichtlich ausgepowerter, beinahe zusammenbrechender Noah mit 0:2 gegen ihre Gegner im Rückstand lagen, entschloss sich letzterer; das kann es nicht sein. Mit grossem Kämpferherz krallte der Rückkehrer die nächsten zwei Sätze an sich, und stellte die Zürcher Hoffnungen wieder her. Zu diesem Zeitpunkt stand der Sieg der Limmatstädter zwar bereits fest, denn Noe hatte gegen Flurin mit 3-1 reüssiert, doch davon wusste und spürte man am Tisch nichts. Mit einer beachtlichen Leistung konnte Raymond das Match doch noch an sich reissen. Endresultat: 5:5, mit 23:21 Sätzen für YSZ. Der Krimi, welcher wirklich keinen Verlierer verdient hatte (genau genommen gab es ja auch keinen), hatte zwar ein Happy End, doch kostete alle Beteiligten für den nächsten Tag viel Kraft. 

 

 

Vorrunde

YSZ 6-0 Lausanne

Gian Stifter (B12) 3-1 Zia Sando (C10): 8-11, 11-3, 11-6, 11-8

Noah Caneel (A17) 3-0 Dilana Tassin (D4): 11-3, 14-12, 11-5

Severin Scherer (B13) 3-0 Noah Karlen (C9): 11-3, 11-7, 11-6

Caneel 3-1 Sando: 11-8, 6-11, 11-4, 15-13

Stifter 3-1 Karlen: 11-1, 4-11, 11-4, 15-13

Scherer 3-0 Tassin: 11-4, 11-6, 11-2

 

 

Rio-Star Muttenz  6:4  Young Stars ZH

Matheo Ruder (A18) 3-1 Severin Scherer (B13): 14-12, 8-11, 11-6, 11-1

Joschua Spuhler (A17) 3-1 Noah Caneel (A17): 9-11, 11-9, 11-9, 11-8

Oliver Frank (B13) 0-3 Noe Keusch (A19): 3-11, 1-11, 5-11

Spuhler 3-1 Scherer: 11-8, 11-7, 9-11, 11-9

Ruder 2-3 Keusch: 11-9, 8-11, 9-11, 11-8, 8-11

Frank 3-0 Caneel: 12-10, 11-6, 11-8

Ruder/Spuhler 3-2 Scherer/Keusch: 11-9, 11-7, 10-12, 7-11, 11-9

Spuhler 0-3 Keusch: 12-14, 7-11, 8-11

Frank 1-3 Scherer: 11-9, 8-11, 4-11, 6-11

Ruder 3-0 Caneel: 11-9, 11-3, 11-7

 

 

Young Stars ZH  5-5  Rapid Luzern

Noah Caneel (A17) 3-2 Ben Meier (A16): 6-11, 11-8, 11-7, 4-11, 13-11

Noe Keusch (A19) 3-0 Raymond Burri (A16): 11-5, 11-2, 11-7

Gian Stifter (B12) 2-3 Flurin Worlitschek (A16): 12-14, 11-8, 7-11, 12-10, 9-11

Keusch 3-1 Meier: 11-6, 11-6, 8-11, 11-8

Caneel 3-2 Worlitschek: 5-11, 11-8, 6-11, 12-10, 11-8

Stifter 2-3 Burri: 13-15, 9-11, 11-5, 11-9, 5-11

Keusch/Severin Scherer (B13) 2-3 Burri/Worlitschek: 14-12, 7-11, 11-13, 11-6, 10-12

Keusch 3-1 Worlitschek: 11-6, 11-8, 9-11, 11-4

Stifter 0-3 Meier: 10-12, 10-12, 10-12

Caneel 2-3 Burri: 4-11, 6-11, 11-8, 11-5, 7-11

 

 

 

Sonntag

Am Sonntag um 9:00 Uhr trafen die YSZ’ler also auf ZZ-Lancy. Gegen die sympathische Genfer Selection stieg man erneut top motiviert in den gut gefüllten Ring der Zürcher Handballhalle, wobei Markus auf der Trainerbank Unterstützung erhielt vom langjährigen ex-Cheftrainer Julian Busslinger, der seinen vorerst letzten Coaching-Einsatz für den Verein absolvierte. 

In den ersten Partien des Tages gab sich Severin gegen José Deroches keine Blösse, während Noah eine kurzzeitige Baisse von Abishek Vepa nicht zu seinem Gunsten ausnutzen konnte. Auch Noe schien gegen Fanny Doutaz komfortabel in Führung zu liegen, doch im Duell der Schweizer Supertalente liess Noe leider fünf Matchbälle ungenutzt und verlor völlig unerklärlich gegen eine nun überragend aufspielende Doutaz, welche danach auch einem besser, aber noch weit von Topform entferntem Noah nicht viele Chancen liess. Der ungefärdete Sieg von Noe gegen Desroches und die Severinsche Sensation - Sevi spielte gegen Abishek das Spiel seines Lebens und liess dank überragendem Timing und Platzierung seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance - stellten die Gleichheit vor dem Spiel zu viert aber wieder her, wobei die Young Stars mit zwei Sätzen mehr leichte Vorteile hatten. Doch im Doppel kippte die Begegnung noch einmal. Vepa/Doutaz war in den entscheidenden Momenten abgeklärter und entscheiden dieses wichtige Doppel, nach einem sensationellen Schlaghandwechsel von Fanny bei Matchball, mit 3:1 für sich. 

Im letzten Durchgang wehrte Severin sich gegen die U17-Schweizermeisterin zwar mit allen Mitteln, verschlief jedoch immer zu Satzbeginn ein wenig und unterlag mit 0-3 (im letzten Satz holte er ein 1-8 beinahe auf, verlor aber 9-11). Und da wenig später Abishek im ewigen Duell den dritten Satz gegen Noe mit 11-9 für sich entschied befanden sich die Zürcher schon fast in einer Sackgasse. Noe musste die nächsten zwei Sätze beide gewinnen und Noah durfte gegen Desroches maximal einen Durchgang abgeben, sodass dann zumindest die Punkte ausgezählt werden müssten (bei Punktgleichstand wäre der Sieg an Lancy gegangen aufgrund des gewonnenen Doppels). Der Druck, welcher nun auf Noe und Noah ruhte, war also enorm. Beide N’s, eigentlich dafür bekannt in diesen Situationen ihr bestes Tischtennis auszupacken, brachen unter diesem jedoch ein. Zwar erreichte Noe noch in absoluter Extremis einen Entscheidungssatz, doch Noah musste gegen Desroches die ersten zwei Sätze mit 9-11 abgeben (ein wiederkehrendes Thema) und der Traum vom zweiten YSZ-Titel an der Heim-SM platzte. Somit musste man schliesslich, mit der Enttäuschung im Gesicht, den jubelnden Westschweizern zum verdienten Einzug ins Finale gratulieren. 

 

 

Halbfinal: ZZ-Lancy  6:3  Young Stars Zürich

José Desroches (B12) 0-3 Severin Scherer (B13): 4-11, 8-11, 10-12

Abishek Vepa (A18) 3-1 Noah Caneel (A17): 11-5, 11-6, 9-11, 11-7

Fanny Doutaz (A16) 3-2 Noe Keusch (A19): 4-11, 8-11, 13-11, 13-11, 11-3

Vepa 1-3 Scherer: 11-9, 7-11, 4-11, 9-11

Desroches 0-3 Keusch: 7-11, 6-11, 9-11

Doutaz 3-0 Caneel: 11-6, 11-9, 11-8

Vepa/Doutaz 3-1 Scherer/Keusch: 11-7, 11-4, 9-11, 11-8

Vepa 3-2 Keusch: 11-7, 7-11, 11-9, 11-13, 11-8

Doutaz 3-0 Scherer: 11-5, 12-10, 11-9

Desroches 3-1 Caneel: 11-9, 11-9, 5-11, 11-8

 

 

Nach einer erholsamen Mittagspause lag es nun an Gian, Noe und Severin wenigstens noch die Bronzemedaille für die Heimequipe zu sichern. Gegen ein ersatzgeschwächtes Wädenswil sollte dies kein zu schwieriges Unterfangen werden, wobei Leon Widmer, Lukas Ott und Leo Hegner den Stadtzürchern gut Paroli bieten konnten. Doch mit drei ungefährdeten Siegen von Noe, und den Siegen von Gian und Severin gegen Leo war die Billanz nach Sätzen klar auf der Seite YSZ’s und somit konnte man sich, zwar mit keiner Glanz, aber mit abgeklärter Leistung doch noch den Platz auf dem Treppchen sichern.

 

Spiel um Platz drei: Wädenswil 5-5 Young Stars Zürich

Leo Hegner (C7) 0-3 Gian Stifter (B12): 3-11, 7-11, 10-12

Lukas Ott (A18) 0-3 Noe Keusch (A19): 7-11, 9-11, 9-11

Leon Widmer (A17) 3-2 Severin Scherer (B13): 7-11, 11-7, 11-9, 9-11, 12-10

Ott 3-1 Stifter: 14-12, 11-5, 9-11, 11-7

Hegner 0-3 Scherer: 8-11, 6-11, 5-11

Widmer 1-3 Keusch: 14-16, 11-9, 1-11, 3-11

Ott/Widmer 3-2 Keusch/Noah Caneel (A17): 11-13, 11-7, 5-11, 11-4, 11-8

Ott 3-0 Scherer: 11-9, 11-7, 12-10

Widmer 3-1 Stifter: 9-11, 11-9, 11-9, 11-5

Hegner 0-3 Keusch: 4-11, 4-11, 3-11

 

 

Summa Summarum: Ein Phänomenaler Severin, ein aufstrebender Gian und die belebende Athmosphäre konnten eine Baisse zur Unzeit und Strandsand im Getriebe leider nicht wettmachen, was dazu führte, dass es unserem U19 Team in der Zürcher Handballhalle leider etwas hartze. YSZ ist und bleibt in Sachen Nachwuchsförderung in der Schweizer Tuschtennisszene jedoch eine feste Instanz, was auch unsere U19-Aushängeschilder zu beweisen wussten. Als einziger Verein durften wir in allen drei Kategorien unsere Farben auf dem Podest vertreten. Blau Weiss-Gelb Schwarz, und zwar for Life.

Vielen herzlichen Dank zudem an alle Helfer, besonders Arno Römmeler und Dominik Mätzener, die mit all ihrer Arbeit in den letzten Monaten dafür gesorgt haben, dass Turnier einwandfrei durchgeführt werden konnte.

(Dieser Bericht dient ausserdem als Mic Drop der Juniorenzeit von Noah) 

 

 

Gratulation Jungs zur Medaille (auch wenn ihr euch wohl eine andere Farbe gewünscht hättet) und vielen Dank für die (manchmal viel zu) spannenden Spiele! Ebenfalls ein grosses Danke an Markus (und Julian) fürs Betreuen unserer Spieler an jenem Wochenende und natürlich noch an Noah für einen (mal wieder) ausgezeichneten Bericht! [Anm. Vizepräsident]

 

 

Bericht zum U13-Team

Bericht zum U15-Team

Bericht von STT (der Autor dürfte euch bekannt vorkommen)

Fotos vom Samstag

Fotos vom Sonntag