Am Sonntag fand im Athletik Zentrum von St. Gallen die elfte Austragung vom Swibro Cup statt. Mit unglaublichen 195 SpielerInnen brach das beliebte Turnier dieses Jahr seinen Teilnehmerrekord. Auch das Herren A war erneut sehr stark besetzt, wobei man besonders auf den ehemaligen 2. Bundesliga-Spieler Dauud Cheaib gespannt war. Mit Elia Schmid, die Nummer zwei des Schweizer Rankings, und Roman Rosenberg (Sieger 2018) reisten aber auch weitere Spieler mit berechtigten Titelambitionen nach St. Gallen. Unser Verein stellte dieses Jahr mit 12 Spielern eine riesige Truppe. Speziell an diesem Turnier ist besonders die Tatsache, dass in allen Herren-und Damenserien Gruppenspiele durchgeführt werden.

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Foto: STT/Jacques Troeder

 

Doppelserien

Der Tag begann mit den Doppelserien. Im Doppel A/B gewannen die NLB-Spieler Samir von Däniken und Dominik Moser ihr Startspiel, mussten aber im Halbfinale den Titelverteidigern Merz/Schmid zum Erfolg gratulieren. 

 

Im Doppel C/D war unser Verein in fünf der 32 Paarungen vertreten. Cyril Gut und Benjamin Bärtschi gelang in der Startrunde ein grosser Coup, bevor sie an einem Klotener Duo scheiterten. Aurel Meythaler und Lenni Keusch erreichten die zweite Runde, wo die amtierenden Ostschweizer Meister aber Endstation waren.

 

Jill Wildberger und Shaili Schochet hätten ebenfalls beinahe für eine Sensation gesorgt, zogen aber in einem sehenswerten Duell gegen zwei Einheimische den Kürzeren und verpassten somit ein vereinsinternes Duell gegen Noah Caneel (BW-Wollishofen). Für den künftigen YSZ’ler sollte es ein sehr erfolgreicher Tag werden, allerdings hatte es bereits am Samstag Abend eine schlimme Nachricht gegeben: Aufgrund des Ausbruches vom Corona-Virus war seinem Doppelpartner, mit dem er an vierter Position gesetzt war, mitgeteilt worden, dass er aufgrund eines leichten Hustens nicht spielen durfte. Mit Kevin Pfister (Rapperswil-Jona) scheiterte er dann in der zweiten Runde an denselben St. Gallern, die zuvor seine Trainingskolleginnen aus dem Turnier geworfen hatten.

 

Dominik Mätzener und Yannik Hass zeigten einen tollen Auftritt, unterlagen aber im Viertelfinale den nachmaligen Siegern sehr bitter nach 2:0-Satzführung. 

 

 

Alterskategorien

Im U15 konnten Jill, Cyril und Benjamin ihre Startspiele durch starke Auftritte überstehen, bevor sie an stärker eingestuften Gegnern scheiterten, während Aurel in der Startrunde gegen den Neuhauser Vincent Rabara im Entscheidungssatz den Kürzeren zog. Sogar ins Viertelfinale kam U13-Junior Lenni, wo er aber Cyrill Schudel (St. Gallen) nichts anhaben konnte.

 

Im U18 war Noah zusammen mit Manrico Riesco (Wädenswil) der haushohe Favorit. Dementsprechend trafen sich die beiden Zürcher im Endspiel. Gegen den Linksufrigen hatte Noah diese Saison häufig sehr knapp den Kürzeren gezogen, ehe er am Andro Cup im U18-Final endlich den NLC-Spieler hatte besiegen können. Und die Geschichte sollte sich tatsächlich wiederholen! In einem dramatischen Endspiel setzte sich der Stadtzürcher mit 13:11 im vierten Satz (nach drei abgewehrten Satzbällen) durch und sicherte sich die verdiente Goldmedaille!

 

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Dieses und weitere Fotos: TTC St.Gallen

 

 

Damen- und Herrenserien (Gruppenspiele)

Im Herren E war für Shaili die Gruppenphase leider nach zwei sehr knappen Niederlagen Endstation, doch Cyril, Beni, Aurel und Jill konnten alle in die k.o.-Runde einziehen (Aurel als Gruppensieger). 

 

Im Herren C duellierten sich Lenni und Noah, nachdem sie beide den Präsidenten des TTC Romanshorn überfuhren, um den Gruppensieg. Wie erwartet war der vier Jahre ältere Noah eine (noch) zu hohe Hürde für Lenni und setzte sich mit 3-0 durch. Dominik Mätzener gelang dank einem starken Auftritt das Weiterkommen ebenfalls, während sich Yannik, trotz Startschwierigkeiten, den Gruppensieg sicherte. 

 

In der Königsklasse (Herren A) überstanden die drei Nachwuchstrainer Samir, Dominik Moser und Julian Busslinger, nach dem etwas glücklichen Unentschieden in der NLB am Vortag, die Gruppenphase ebenfalls. Während Dominik problemlos Erster wurde, wurde seinen Teamkollegen alles abverlangt. Dank zwei 3:1-Siegen, wobei das Match gegen Thomas Wegmann (Wil SG) auf Messers Schneide stand, gewann aber auch Samir seine Gruppe. Julian hingegen zog gegen Fabian Kull (ebenfalls Wil) den Kürzeren und da dieser auch sein zweites Spiel knapp gewann, hatte das für beide ein vereinsinternes Spiel in der nächsten Runde zur Folge.

 

Im Herren B gelang Yannik am Morgen gegen Urs Schärrer (Neuhausen) ein Coup, während Noah hinter Mariano Wolff (Romanshorn) knapp Zweiter wurde. Auch im Herren D und Damen C/D gelang allen Young Stars das Weiterkommen souverän (Dominik Mätzener, Lenni und Jill als Gruppensieger). Somit gab es, wie schon 2018 als YSZ (mit gerade mal sechs Spielern) der erfolgreichste Verein am Swibro Cup war, nur ein sehr knappes Aus in der Gruppenphase für einen YSZ’ler.

 

 

Damen- und Herrenkategorien (K.o.-Runde)

Im Damen C/D hatte der zweite Gruppenrang von Shaili (hinter der Turnierfavoritin) zur Folge, dass es im Viertelfinale zum ersten YSZ-Duell kam. In einem packenden Vier-Satz-Kampf wahrte Jill aber schliesslich mit 11:9 die Nerven und qualifizierte sich fürs Halbfinal gegen Lia Sierra (Uster), die zuvor eine höher dotierte Lokalmatadorin aus dem Rennen warf. Doch Jill, eine Woche nach erfolgreichem Einsatz in Mulhouse mit dem OTTV-Kader, erwies sich gegen die U13-Juniorin vom Partnerverein als sehr nervenstark und setzte sich in drei extrem ausgeglichenen Sätzen durch. Im Finale gegen Teresa Acrostelli (St. Gallen) musste sie aber nach gewonnenem Startsatz die Überlegenheit der Gegnerin anerkennen und mit der Silbermedaille Vorlieb nehmen.

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Im Herren E unterlag Benjamin gleich zu Beginn dem starken Stefan Jenic (Herisau) in fünf packenden Durchgängen, während Jill und Cyril sich einen Platz im Achtelfinale erkämpften, wo aber das schnelle Aus kam. Aurel konnte eine richtig starke Leistung zeigen und warf im Achtelfinal Luca Schambeck (St. Gallen), an dem sich seine Schwester im Spiel um den Gruppensieg noch knapp die Zähne ausgebissen hatte, mit 3:0 aus dem Turnier, bevor Jenic auch für ihn Endstation bedeutete. 

 

Viel mehr Erfolg sollten unsere Spieler im Herren A auch nicht haben. Da Julian in seiner Gruppe Zweiter geworden war, kam es somit direkt zum Aufeinandertreffen mit Samir. Aufgrund der bisherigen Auftritte an jenem Wochenende und ihrer Bilanz (im Einzel), die mit 7:2 erstaunlich klar für Samir spricht, startete der Schüler die Begegnung favorisiert. Nach drei packenden Sätzen lag Samir noch mit 2:1 in Front, ehe sich Julian in einen Rausch spielte und die folgenden drei Durchgänge deutlich an sich riss. Somit ging das “Jubiläumsspiel” der beiden langjährigen Mannschaftskollegen an den Lehrer. Im Achtelfinale gegen Elia Schmid (Wil SG) war Julian dann aber verständlicherweise überfordert. Allerdings verkaufte der Abwehrspieler seine Haut sehr teuer und hätte zumindest einen Satz für sich entscheiden können. Wie schon an der Elite SM letzte Woche (dort im Herren Doppel), büsste er aber für vergebene Satzbälle. 

 

Dominik Moser war direkt fürs Achtelfinal gesetzt und traf hier auf den einheimischen Starspieler Nick Rütter. Die beiden Jungstars gaben von Beginn weg Vollgas und boten den Zuschauern die erste von vielen spektakulären Partien dieses Herren A-Turniers. Erinnerungen wurden wach an ihre letzte Begegnung im Athletikzentrum. Doch der in der Verlängerung mit 10:12 verlorene dritte Satz brachte leider die Entscheidung. Mit einer 2:1-Führung im Rücken war Rütter nicht mehr zu bremsen, sodass Dominik, eine Woche nach seiner Glanzleistung an der Elite SM, seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren musste. Dass die Niederlage aber mehr der Verdienst von Nick war, zeigte sich auch im Laufe des Turniers. Denn der St. Galler, der nächste Saison in der NLB gegen unser Fanionteam antreten wird, warf im Anschluss Titelverteidiger Norbert Tofalvi (Wädenswil) aus dem Turnier, bevor er dann im Halbfinale seinen Sensationssieg aus dem Vorjahr gegen Roman Rosenberg mit 4:2 wiederholte und ins Endspiel einzog.

 

Hier traf er auf Cheaib. Die Nummer 23 des Deutschen Rankings war zuvor in der Neuauflage des Finals vom Turnier in Langenargen gegen Elia Schmid mit 4:2 die Revanche geglückt. In einem Match, das fast eine ganze Stunde dauerte. Dennoch war Cheaib im Endspiel klar frischer, sodass der Spitzenspieler vom DJK Sportbund Stuttgart sich mit 4:1 den Titel holte.

 

Im Herren C kam für die kämpferisch auftretenden Dominik Mätzener und Lenni, welche beide erstmals überhaupt in dieser Serie antraten, das Aus in der k.o.-Phase dann nach einem, resp. zwei Spielen. Die YSZ-Hoffnungsträger waren hier Noah und Yannik, für die das Herren B am Nachmittag auch schnell zu Ende gegangen war. Noah, der nach seinem Sieg im U18 immer noch vor Selbstvertrauen strotzte, marschierte souverän ins Endspiel durch und gab dabei auch gegen potenzielle Stolpersteine nie mehr als den dritten Durchgang ab.

 

Für Yannik wäre beinahe auch hier das erste Spiel das Letzte gewesen. Gegen Andrew Cuthbertson (Reussbühl) befand er sich drei Sätzen nur dank eines mit 17:15 gewonnen zweiten Durchgangs noch im Spiel. Danach fand der Verteidiger aber besser ins Spiel und verleitete seinen Gegner mit schwierigen Schnittwechseln immer wieder zu Fehler. So zog er im Entscheidungssatz letztendlich den Kopf aus der Schlinge. Davon sichtlich beflügelt marschierte auch er locker ins Halbfinale, wobei er auf dem Weg dorthin auch noch den Sieger von 2018 schlug. Hier ging es nun gegen Manuel Graf (Wil SG). Leider konnte Yannik das vereinsinterne Endspiel nicht perfekt machen und unterlag mit 0:3.

 

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Deutlich besser mit dem Offensivfeuerwerk von Graf zurecht kam Noah, der lange auf Kurs war seine Niederlage im C-Final vom Andro Cup im Januar zu revanchieren. Leider entglitt dem Stadtzürcher dann der Final trotz vieler hoher Führungen und er zog mit 9:11 im fünften Satz den Kürzeren, dies trotz viel mehr gewonnenen Punkten.

 

Im Herren D war Stefan Jenic erneut Endstation für einen YSZ’ler, diesmal für Cyril. Benjamin forderte dem höher klassierten Corsin Uehli (Flums) alles ab, musste sich aber mit 9:11 im Entscheidungssatz geschlagen geben und verpasste somit ein potenzielles Duell gegen Lenni. Dominik Mätzener und Aurel trafen gleich in der ersten k.o.-Runde aufeinander. Erwartungsgemäss erwies sich Dominik in vier Sätzen als stärker und marschierte fast kampflos ins Viertelfinal, wo er überraschend gegen einen Gegner verlor, den er in der 5. Liga diese Saison zweimal diskussionslos geschlagen hatte.

 

Somit war Lenni die letzte YSZ-Vertretung im Turnier. Doch der 4. Liga-Spieler, am Freitag Abend beim 6:4-Erfolg seines Teams mit zwei starken Siegen, war dem Druck gewachsen. So überstand er die erste Runde problemlos, bevor es gegen den zuvor erwähnten Uehli ging. Auch Lenni musste gegen den Flumser ans absolute Limit gehen, gewann den Entscheidungssatz aber mit Ach und Krach nach abgewehrtem Matchball mit 14:12. Davon beflügelt zeigte Lenni in der Folge dann eine Glanzleistung und stand nach zwei dominanten Siegen im Halbfinale gegen Andrew Cuthbertson (siehe Herren C). Der ältere Gegner, der ein wahrlich sensationelles Turnier absolvierte (im O40 bezwang er einen B-Spieler), erwies sich für Lenni als zu hohe Hürde und setzte sich in einem sehr knappen Spiel durch, bevor er dann auch das Endspiel sicher gewann. Trotz der Enttäuschung über das verpasste Final konnte Lenni im Anschluss zufrieden die Bronzemedaille in Empfang nehmen, denn schliesslich war das Erreichen vom Halbfinale auch schon ein grosser Erfolg für den 11-Jährigen, besonders angesichts der Tatsache, dass im Herren D sagenhafte 92 Spieler an den Start gingen. 

 

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Herzliche Gratulation an Jill, Noah, Yannik und Lenni zu ihren Medaillen und vielen Dank an Dominic Sonderegger und den TTC St. Gallen, die trotz der sehr schwierigen neuen Umstände das Turnier erneut sehr erfolgreich durchführen konnten!

 

 

Resultatübersicht

2. Rang Herren C: Noah Caneel (BW-Wollishofen)

3. Rang Herren C: Yannik Hass

3. Rang Herren D: Lenni Keusch

5. Rang Herren D: Dominik Mätzener

5. Rang Herren E: Aurel Meythaler

2. Rang Damen C/D: Jill Wildberger

5. Rang Damen C/D: Shaili Schochet

5. Rang U15: Lenni Keusch

1. Rang U18: Noah Caneel (BW-Wollishofen)

3. Rang Doppel A/B: Samir von Däniken und Dominik Moser

5. Rang Doppel C/D: Dominik Mätzener und Yannik Hass