Diese Woche standen am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag insgesamt sechs unserer Regionalligamannschaften im Einsatz. Der Grossteil der Begegnungen verliefen sehr dramatisch, wobei die Resultate aus YSZ-Sicht in allen möglichen Richtungen ausfielen.
4. Liga (YSZ 6): Young Stars starten 2020 mit Desaster
Die hängenden Köpfe von Lorenz Koschitz, Lenni Keusch und Emre Imamoglu sagten alles. Das so eminent wichtige erste Spiel der Rückrunde gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten Pinguin Zürich 3 verloren die jungen Young Stars gleich mit 2:8 und konnten somit keine Punkte einfahren. Der Hauptgrund dafür lag aber nicht am Auftritt der YSZ’ler.
Denn Pinguin ZH konnte auf den C9-klassierten Herbert Moser zurückgreifen, welcher mal wieder demonstrierte, weshalb er der beste Spieler der Liga ist, indem er alle Einzel mit 3:0 gewann. Doch auch bei Philippe Munch war eine grosse Steigerung aus der Hinrunde zu sehen und so verloren alle drei Young Stars auch gegen ihn ohne Satzgewinn (Koschitz hatte das Hinspiel noch mit 3:0 gewonnen). Einzig gegen die Nummer drei der Gegner konnte man mithalten. Ein gesundheitlich angeschlagener Koschitz siegte klar, während U13-Junior Keusch nach einer legendären Aufholjagd den Entscheidungssatz nach Belieben dominierte.
Doch eine vermeidbare Niederlage im Doppel bedeutete, dass Kapitän Imamoglu das letzte Spiel gegen jenen Gegner noch gewinnen musste. Nach zwei sehr unterschiedlichen Sätzen spielte Imamoglu in Durchgang drei seinen Gegner zu Beginn regelrecht an die Wand. Doch dann verlor der YSZ-Vizepräsident beim Stande von 7:1 komplett die Nerven im denkbar ungünstigsten Moment. Von diesem Rückschlag gab es dann kein Erholen.
Somit liegt YSZ 6 in einer nach wie vor unglaublich engen Tabelle auf Rang fünf, wobei Pinguin bloss fünf Zähler vorne ist und ein Spiel mehr aufweist. Dennoch werden im nächsten Match gegen Bassersdorf 3 mindestens drei Zähler benötigt, um noch weiterhin ein ernstes Wort im Aufstiegskampf mitzureden.
1. Liga (YSZ 2): Vier unbezahlbare Punkte
“Vor ein paar Stunden wäre ich noch mit einem Punkt zufrieden gewesen”, so Spitzenspielerin Sandra Busin. Doch das Spiel gegen Affoltern am Albis sollte für sie, ihren Bruder Arno und Arno Römmeler ganz anders verlaufen. Obwohl die Gäste nur zu zweit antraten, wussten die Young Stars, dass es dennoch sehr schwer werden würde, sind doch beide Affolterner höher klassiert als das Zürcher Trio.
Schon vor Spielbeginn war klar, dass es eine spezielle Partie sein würde. Denn beim Star der Gegner handelte es sich um Tobias Klee, welcher letztes Jahr mit einer ausserirdischen Rückrunde enorm viel dazu beitrug, dass unser Verein diese Saison wieder in der NLB antritt. Gleich zu Beginn lieferte er sich auch mit der wiedergenesenen Sandra Busin einen packenden Kampf, welches die YSZ’lerin knapp in vier Sätzen verlor. Dafür haute Römmeler dem viel höher dotierten Oliver Brigmann die Bälle regelrecht um die Ohren und revanchierte sich mit einem eindeutigen 3:0 für die bittere (und am Ende entscheidende) Hinspielniederlage.
Im zweiten Durchgang zeigte Sandra Busin dann eine weitere starke Leistung, die diesmal auch mit einem Erfolg belohnt wurde, während ihr Bruder gegen Klee, nach chancenlos verlorenem Startsatz, immer besser ins Spiel fand und dem ex-YSZ’ler, welcher gesundheitlich überhaupt nicht auf der Höhe war, die vierte Saisonniederlage hinzufügte (drei davon gegen YSZ!). Nachdem das Bruder-Schwester-Team ein phänomenales Doppel spielte und somit das erste Duo wurde, welches in dieser Spielzeit gegen Klee/Brigmann gewann, fehlte tatsächlich nur noch ein Sieg zu den im Kampf um den Klassenerhalt so wichtigen vier Punkten.
Doch mit dem Rücken zur Wand kämpfte Affoltern nochmal mit allem, was sie hatten. Besonders Klee raffte noch einmal all seine Kräfte auf und lieferte dem überragenden Römmeler ein unglaublich spannendes Spiel. Mit demselben Kämpferherz, mit dem er von 2016 bis 2019 die Turnhalle Riesbach regelmässig begeisterte, drehte er Römmelers 2:1-Satzführung, womit alles auf das Spiel zwischen Arno Busin und Brigmann ankam. Auch dieses Spiel war gnadenlos umkämpft, sodass ebenfalls ein Entscheidungssatz die Entscheidung bringen würde. Hier konnte Brigmann zuerst vorlegen und sah beim Stande von 7:3 wie der sichere Sieger aus. Doch Busin zündete noch einmal den Turbo und vollbrachte tatsächlich mit 11:9 die Kehrtwende.
Mit dem fantastischen 8:2 festigen sich die Young Stars somit nun im fünften Rang, drei Punkte vor Bronschhofen, vier vor Gaiserwald (ein Spiel weniger) und sechs vor Schlusslicht Triesen, für die die Rückrunde allerdings noch nicht begonnen hat.
5. Liga (YSZ 8): Hoch dramatisches Derby endet in Unentschieden
Am Donnerstag Abend begann für YSZ 8, in Besetzung Cem Öztürk, Dominik Mätzener und Kathrin Volkart, die Rückrunde mit einem Derby gegen Kloten 4. Die Partie versprach viel Spannung zu bieten und so sollte es auch kommen. Vor dem Doppel stand es auch 3:3. Ein überragender Öztürk erzielte dabei zwei relativ souveräne Siege, auch gegen Pascal Schäublin, den bestklassierten Spieler der Partie. Doch auch Jungspund Mätzener hätte gegen Schäublin beinahe seinen Coup aus der Hinrunde wiederholt. Leider verlor der Spitzenspieler, der eine sehr starke Saison spielt, mit 10:12 im Entscheidungssatz. Kein Glück hatte Clubpräsidentin Volkart, welche beide ihrer Einzel sehr knapp in vier Durchgängen verlor.
Im Doppel konnte dann das gut harmonierende Duo Mätzener/Öztürk nach verlorenem Startsatz voll aufdrehen und ein sehr knappes Spiel gewinnen, um ihr Team wieder in Führung zu bringen. Nachdem Volkart auch gegen Schäublin das Nachsehen hatte, stand es jedoch wieder unentschieden und die beiden letzten Einzel gingen beide über die volle Distanz. Öztürk wurde dabei von Adrian Bernhard alles abverlangt, behielt aber trotz unnötigem Umweg im Entscheidungssatz die Nerven. Leider sollte Mätzener am Donnerstag Abend kein Glück mit Fünfsätzern haben. So verlor er gegen den deutlich unterklassierten Zhi-Yang Chiu nach 2:1-Satzführung, womit auch das Rückspiel gegen die Klotener mit einem etwas enttäuschenden 5:5 endete, womit die Young Stars weiterhin im Mittelfeld der Tabelle verbleiben.
1. Liga (YSZ 3): Erste Saisonniederlage
Am Freitag fand für die letztes Jahr aus der NLC abgestiegen Equipe ein sehr schwieriges Auswärtsspiel in Neuhausen statt. Tino Wendland, Nemo Milos und Noe Keusch wussten, dass sie mit einem Sieg einen enormen Schritt Richtung Aufstiegsspiele machen konnten. Doch dies sollte leider nicht gelingen.
Denn die Young Stars sollten alle unter ihren Möglichkeiten spielen, weshalb sie nicht nur ihre erste Niederlage einstecken mussten (nach acht Siegen in acht Spielen), sondern mit dem 2:8 dem Heimteam leider auch alle vier Zähler zugestehen mussten. Waren die drei klaren Siege vom Neuhauser Spielertrainer Pavel Rehorek noch keine Überraschung, so spielte auch Jozef Ondis Junior, dessen Vater vier Jahre lang bei unserem Verein als Trainer aktiv war, eine absolut fantastische Partie. Der 17-Jährige gewann nicht nur mit 3:0 gegen Milos und Keusch, die beide auch schon gegen den Slowaken gewonnen hatten, sondern erzielte auch im Startspiel einen der grössten Erfolge seines Lebens, als er den Zürcher Spitzenspieler Wendland in fünf spektakulären Sätzen niederkämpfte.
Zwar konnten Milos und Wendland beide klar gegen Livio Schärrer gewinnen, doch leider sollte Keusch kein Rezept finden und unterlag auch noch dem Gegner, den er sechs Tage zuvor noch regelrecht auseinander genommen hatte. Eine weitere bittere und vorentscheidende Niederlage mussten die beiden Jungstars im Doppel einstecken. Keusch und Milos kämpften heroisch, zogen aber leider im fünften Durchgang mit 8:11 den Kürzeren.
Nach der Niederlage befinden sich die Stadtzürcher weiterhin auf dem ersten Rang, allerdings liegen Neuhausen 3 und Wetzikon nur noch drei Zähler hinter ihnen. Das nächste Spiel findet am nächsten Mittwoch in der Turnhalle Riesbach gegen Bronschhofen statt.
6. Liga (YSZ 9): YSZ 9 weiterhin an der Spitze
Während YSZ 3 in Neuhausen eine Enttäuschung hinnehmen musste, so lief es bei der ebenfalls aufstiegsambitionierte neunten Equipe des Vereins in der einheimischen Turnhalle Balgrist deutlich besser. Theres Fraefel, Nazmi Riza und Dominique Schmitz erzielten gegen Schlusslicht Horgen 5 einen 7:3-Erfolg, durch den sie weiterhin punktgleich mit Oberrieden 2 auf dem ersten Platz verbleiben.
Einen leicht bitteren Beigeschmack hatte der Sieg dennoch. Denn die YSZ’ler hätten durchaus alle vier Zähler holen können. Gegen Stephanie Ramseyer und Mauro Müller erzielten nämlich alle drei Stadtzürcher klare Siege. Doch Sasha Pfammatter konnte in seinen ersten beiden Einzel zwei sehr knappe Siege verbuchen, bevor die Horgener ein sehr dramatisches Doppel ebenfalls im Entscheidungssatz entschieden. Der 3:1-Sieg von Fraefel über Pfammatter, bei dem drei Sätze in die Verlängerung gingen, konnte somit leider auch nicht verhindern, dass die Gäste die Halle mit einem Punkt verliessen.
6. Liga (YSZ 10): Spektakel im Balgrist
Auf der anderen Seite der Halle ging es für YSZ 10 gegen Dübendorf-Volketswil 5. Aufgrund der Klassierungen starteten Carlo Steiner, Josua Karpisek und Shaili Schochet als Aussenseiter. Doch die jungen Young Stars sollten alle eine tolle Leistung an die Platte bringen.
Bereits der erste Durchgang bot hohes Drama. Karpisek, der diese Saison von Höngg zu YSZ hinzustiess, bezwang die gegnerische Nummer drei souverän, während Schochet gegen Markus Forster nie richtig ins Spiel fand und mit 1:3 unterlag. Teamcaptain Steiner lieferte sich mit Daniel Günnel, dem besten Gegner, einen Marathon. Leider musste er für eine mangelhafte Chancenverwertung büssen und verpasste somit mit 8:11 im Entscheidungssatz seinen ersten Erfolg über einen D3-Spieler haarscharf.
Von diesem Erfolg beflügelt, drehte Günnel dann gegen Karpisek voll auf und liess dem jüngsten Spieler der Partie keine Chance, während Steiner gegen Forster weiterhin mit der Niederlage zu hadern schien und mit 0:1 und 7:9 zurücklag. Mit unbändigem Wille lancierte der neu lizenzierte YSZ’ler aber eine legendäre Aufholjagd und drehte die gesamte Partie. Enormes Drama bot das Spiel von Schochet gegen Oliver Frick. Die stark auftretende YSZ’lerin legte super los, musste aber dennoch sehr unglücklich in den Entscheidungssatz. Trotz mehrerer Aufholjagden von Frick behielt sie aber glücklicherweise die Nerven und verwertete ihren sechsten Matchball zum 11:9, was die Begegnung wieder auf unentschieden stellte.
Im Spiel zu viert brauchten Karpisek und Steiner lange um ins Spiel zu finden und befanden sich im dritten Satz beim Stande von 4:8 in einer komplett aussichtslosen Position. Doch dann fingen die beiden YSZ-Neulinge die Anweisungen von Coach Emre Imamoglu umzusetzen und drehten mit gut variierten Bällen den Durchgang. Und mit dem begann die Aufholjagd des Tages. So verwerteten Karpisek und Steiner schliesslich im Entscheidungssatz ihren dritten Matchball zum 12:10 um ihr Team erstmals in Führung zu bringen.
Leider sollte es nicht dabei bleiben, denn Günnel erzielte nachher auch seinen dritten Erfolg gegen eine hervorragend kämpfende Schochet, bevor Karpisek gegen Forster eine ungeheure Menge Pech hatte, als dem Volketswiler bei den fünf Matchbällen des U15-Juniors (vierter und fünfter Satz) gleich drei Netzroller gelangen. So lag es also an Steiner das Unentschieden zu retten. Und das letzte Match der Begegnung sollte auch das mit Abstand dramatischste sein. Obwohl der YSZ’ler in den ersten drei Durchgängen der bessere Spieler war, sah er sich, nach zahllosen vergebenen Satzbällen, mit 1:2 und 2:8 in Rücklage. Doch der Abend sollte noch eine letzte Aufholjagd bekommen und so erzwang Steiner tatsächlich einen Entscheidungssatz, wo er zuerst ordentlich vorlegte, bevor Frick nochmal zurückkam. Nach beidseitigen Matchbällen war es aber dann doch noch der Stadtzürcher, der mit 15:13 das Unentschieden rettete (und somit bereits jetzt in der Rückrunde genauso viele Spiele gewonnen hat, wie in der ersten Saisonhälfte), welches aufgrund des Satzverhältnisses das wohl fairste Resultat war.
Zur Begegnung, welche über zwei Stunden dauerte, äusserte sich Steiner dann folgendermassen: "Es war einfach ein purer Genuss!" Dasselbe kann auch über die Rückrunde der Mannschaft gesagt werden, denn sie haben nach zwei Spielen bereits mehr Punkte aus eigener Kraft gewonnen, wie in der gesamten Hinrunde.