Das YSZ-Trainingslager von 2020 in Mürren wird wohl allen Teilnehmern allein aufgrund der Umstände lange in Erinnerung bleiben. Nach Ausbruch des Coronavirus war lange unklar gewesen, ob die Reise ins Berner Oberland dieses Jahr überhaupt stattfinden könnte. Glücklicherweise bekamen wir das grüne Licht und so trafen sich am Montag, dem 3. August um 8:30 Uhr (fast) alle Young Stars, sowie Sonja Wicki vom TTC Wädenswil, die dieses Jahr das Trainerteam um Markus Baumann, Arno Römmeler, Samir von Däniken, Julian Busslinger, Dominik Moser, Yannik Hass und Dominik Mätzener verstärkte. Das Thema der Woche: Überraschung.

 

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Nach einer dreistündigen Fahrt, die ein vierfaches Umsteigen beinhaltete, waren die Zürcher endlich in Mürren angekommen, wo sie dann weitere Vereinskameraden trafen, die mit dem Auto gekommen waren oder entgegen aller Erwartungen den Zug verpasst hatten. Anschliessend wurden die Zimmereinteilungen gemacht und kurz zu Mittag gegessen, bevor es dann um 14 Uhr nach oben zur Turnhalle für das erste Training von Julian (“Einführung: überraschender Vorhandtopspin”) ging.

 

Hinfahrt

 

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Gleich zu Beginn gaben die Teilnehmer, angetrieben von der Enttäuschung über den vorzeitigen Abbruch der Saison 2019/20, alles und so brauchte auch niemand allzu lange um sich an die schwierigen Spielbedingungen der Halle (1600 m ü.M.) zu gewöhnen. Nach einem genüsslichen Abendessen und dem “Rückhandtopspin-Überraschung”-Training von Arno war dann der erste Abend bereits vorbei, wobei eine Vorschau für den Rest der Woche gelegt wurde, indem manche Teilnehmer, wie 2018 anfingen mehrere Runden “Werwölfe” zu spielen.

 

ChaletHalle

 

Für die NachwuchsspielerInnen begann der Dienstag sehr früh mit einer Stunde Meditation bei Julian, ehe sie sich zu ihren (einigermassen) ausgeschlafenen Vereinskollegen gesellten und sich beim Frühstück den Magen füllten. Um 9 Uhr fand dann auch bald das erste Training statt: “Finten”, (natürlich) von Samir. Nach einer kurzen Erholung im Chalet kam es dann zum “Überraschen mit Blocks” mit Dominik Moser (zur grossen Freude mancher Teilnehmer). Nachdem der beste Spieler im Verein uns zweieinhalb Stunden lang sämtliche Art des Blockes beibrachte, ging es dann ins Hallenbad. Wie üblich, wenn YSZ den (sehr) kurzen Trip dorthin macht, wurde der Whirlpool innert weniger Sekunden von unserem Verein eingenommen.

 

Nachdem die Beine im Jacuzzi ausgeruht wurden und nebendran manche Teilnehmer einige legendäre Sprünge demonstrierten, war es an der Zeit fürs Abendessen. Danach wurde am Abend noch Fussball bzw. Unihockey gespielt (Erwachsenen und Nachwuchsspieler wurden aufgeteilt) und es wurden mal wieder einige legendäre Tore erzielt, bevor der Tag wieder mit einer Partie “Werwölfe” zu Ende ging (diesmal in einer vollen Runde), wobei die Werwölfe ihren erstmaligen Sieg vom Vorjahr (damals durch eine taktische Meisterleistung von Noah Caneel) nicht wiederholen konnten.

 

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Der Mittwoch Morgen startete mit dem Training “Taktische Überraschung” von Dominik Mätzener und Yannik, allerdings gab es zuerst noch ein hoch intensives Völkerball zum Aufwärmen. Nach einer Pizzaplausch zum Mittagessen war eigentlich das Tennisturnier geplant gewesen. Doch da die Plätze allesamt gebucht waren, wurde beschlossen den Plan ein wenig abzuändern und so fand stattdessen Arnos zweites Training statt: “Spinüberraschung”. Wenig überraschenderweise waren die anschliessenden 150 Minuten sehr anstrengend, womit der Hunger am Abend bei manchen Teilnehmern riesig war: glücklicherweise war das Essen (Bratwurst mit Zwiebelsauce und Rösti) genüsslich genug um diesen zu stillen und so starteten 18 TeilnehmerInnen mit wieder getankter Energie ins Tennis-Turnier, das im Zweier-Team-Modus gespielt wurde.

 

Training

 

Turnierleiter Emre Imamoglu beschloss dasselbe kreative Spielsystem zu verwenden, den Markus sich letztes Jahr so erfolgreich ausgedacht hatte (gespielt wurde auf 15 Punkte, mit A2-B2 bis 5 Punkte, anschliessend A1-B1 bis 10 und der Rest im Doppel). Da die Zeit etwas begrenzt war, wurden am Mittwoch Abend bloss die Gruppenspiele ausgetragen, wobei es hier häufig knallhart zur Sache ging und gleich drei Matches mit 16:14 ausgingen. Zwei dieser Siege gingen auf das Konto von Dominik Moser und Severin Scherer, die zusammen mit Rainer/Benjamin, Noah/Nemo und Carlo/Guy am Tag die Halbfinals bestreiten würden. Somit war auch klar, dass Samirs dreijährige Dominanz des YSZ-Tennisturniers in Mürren zu Ende gehen würde.

 

Tennis Turnier

 

Danach ging es nach unten in den Filmraum um die beiden (von Emre in der Coronapause zusammengeschnittenen) Videos zur 19/20 Saison anzusehen, die auch an der GV anfangs Juni gezeigt worden waren. Nachdem sich die Young Stars an ihre legendären (und teils sehr amüsanten) Ballwechseln erinnert hatten, gab es erneut zwei Runden “Werwölfe”, die durch die Präsenz von Julians Gattin Tanja, welche am Dienstag Nachmittag in Mürren ankam, noch legendärer waren, als jene am Vortag. Die Tatsache, dass Sonja, genau wie Yannik zwei Jahre zuvor (siehe Titel vom 2018 Bericht), sich irgendwie in jeder Runde als Werwolf erwies, trug ebenfalls dazu bei.

  SeviNoe

 

Am Donnerstag fand dann zu Beginn das Training “Gegner überraschen mit Aufschlag oder Rückschlag” statt, geleitet von Julian (wer denn sonst?), bevor das letzte Training des diesjährigen Lagers jenes von Sonja war, die in den vorherigen Trainings allen Spielern beim Balleimer zahllose wertvolle neue Inputs gegeben hatte. Der Titel des Trainings passte zum Thema der Woche (“Überraschung”) und war der mit Abstand beste seit “Aggressives Ballsammeln” vier Jahre zuvor. Nach zweieinhalb sehr amüsanten Stunden mit einem legendären Aufwärmen und einer sehr abwechslungsreichen Wettkampfform zum Abschluss war dann das strenge Programm beendet und es ging nach unten ins Chalet, wobei manche sich nochmal die Genüsslichkeiten des Hallenbads gönnten.

 

Kurz vor dem Spieleabend wurde dann noch das Tennisturnier zu Ende ausgetragen. Während das Halbfinal zwischen Carlo/Guy und Dominik/Severin, die an ihre sensationelle Form vom Vortag nicht anknüpfen konnten, eine klare Sache war, so duellierten sich Noah und Nemo mit Rainer und Benjamin bis zum bitteren Ende, ehe sich Rainer/Benj mit dem Minimalvorsprung von 15:13 durchsetzte. Noah/Nemo trösteten sich dann anschliessend mit dem dritten Platz (15:10), während Carlo und Guy im Endspiel zur Höchstform aufliefen und mit 15:12 Rainer/Benjamin auf den zweiten Platz verwiesen.

 Lenni Legende Idee

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Noch dramatischer verlief aber im Gemeinschaftsraum das Viertelfinale im Schweizer Cup (Fussball) zwischen Young Boys und FC Luzern. Zumindest war dies anhand der Reaktionen von den YB-Anhängern so auszumachen. Anschliessend gab es (natürlich) die letzten Runden “Werwölfe”, wobei die grosse Teilnehmerzahl und die lautstarken Diskussionsrunden Noah und Emre, die sich als Erzähler abwechselten, regelrecht zum verzweifeln brachten. Auch die ausgeschiedenen Spieler schien nicht gerade wahnsinnig heiss auf die langen Wartezeiten zu sein und so kam es, dass manche dieser anfingen eine Art “Indoor Tennis” zu spielen (mit Stühlen als Netz). Nachdem die jüngeren Semester ins Bett gegangen waren, wurde zur Abwechslung noch “Werwörter” gespielt, wo sich dann tatsächlich immer der Werwolf durchzusetzen wusste, sogar in den unerwartetsten Fällen.

 

Der letzte Tag begann dann (mal wieder) mit einer kompletten Gönnung beim Frühstück, ehe die Zimmer aufgeräumt wurden und wir uns zum letzten Mal auf den Weg in die Turnhalle begaben. Da genau 20 Spieler am Turnier teilnahmen, kam der Turniermodus der letzten zwei Jahre von Emre (5er-Mannschaften), bei dem alle Teilnehmer sowohl Einzel, als auch Doppel spielen, gut gelegen.IMG 2847

 

Ende

 

Weil die Zeit etwas begrenzt war, etwas, womit man nach 2018 in Mürren und an den Clubmeisterschaften dieses Jahr Erfahrung hatte, wurde beschlossen, dass in jedem Match einfach zwei Sätze gespielt wurden, von denen jeder in der Gesamtabrechnung zählen würde. Und so entstand ein Turnier, das auf absoluter Messers Schneide verlief und bei dem am Ende ein einziger Satz den Unterschied machte für das Team um Nemo, Noe, Dominik Mätzener, Emre und Shaili. Der Held des Tages war der 13-jährige Neo-NLC-Spieler Noe, der in all seinen Spielen (7 Einzel, 2 Doppel) einen einzigen Satz verlor und dabei vier Einzel gegen Samir, Julian und Dominik Moser (die drei A-Spieler im Lager) bestritt!! 

 

Siegerteam  Berge1

 

Nachdem das Chalet uns beim Mittagessen ein weiteres 5-Sterne-Menü auftischte (Tortellini mit Trüffel/Prosciutto Cotto), war es dann (leider) an der Zeit sich wieder Richtung Zürich zu begeben. Das höllisch heisse Wetter, anders als noch am Montag, sowie die Mundschutzmasken, führten dazu, dass die dreistündige Zugfahrt immer unausstehlicher wurde, besonders in der Fahrt von Bern nach Zürich, welches vermutlich anstrengender war als der Grossteil der Trainings! So verbrachte manch ein Teilnehmer die Fahrt von Bern nach Zürich folgendermassen: 

 

Noe Rückfahrt

 

Zwei Young Stars konnte aber auch die Hitze nichts anhaben und so verbrachten diese die Fahrt, indem sie mit weiteren Vereinskameraden den Wagon in einen Karaokesaal verwandelten, wobei “Atemlos durch die Nacht” von Helene Fischer sich als absolutes Highlight und als krönender Abschluss einer abnormalen Woche erwies. Als der Zug dann um 17 Uhr beim Zürich HB einfuhr, war das Trainingslager kurze Zeit später beendet. 

 

An dieser Stelle noch tausend Dank an alle Trainer (Julian, Arno, Samir, Markus, Yannik, Sonja und die beiden Dominiks), sowie an Mirjam Keusch und Julian für eine grandiose Organisation des Trainingslagers trotz aller schwierigen Umstände! Dieses Trainingslager wird wohl niemand allzu schnell vergessen!